Enuresis
Enuresis
Wenn ein Kind, das älter als sechs Jahre ist, regelmäßig nachts einnässt, nennt man das Enuresis. Dies geschieht unwillentlich und ist entwicklungsuntypisch. Von einer Inkontinenz spricht man, wenn auch tagsüber keine Kontrolle über die Blase besteht.
Vor dem fünften Geburtstag wird nächtliches Einnässen normalerweise nicht behandelt. Auch bei älteren Kindern sind die Chancen groß, dass sich das Problem mit der Zeit von ganz alleine löst. So werden 15 Prozent der betroffenen Kinder jährlich auch ohne gezielte Maßnahmen trocken.
Eine Ursache für das nächtliche Einnässen liegt darin, dass die Verbindung zwischen voller Blase und Aufwachen bei den Kindern noch nicht hergestellt ist. Die Betroffenen sind also weder zu faul noch zu bequem nachts auf die Toilette zu gehen, sie wachen einfach nicht auf, wenn die Blase voll ist.
Normalerweise steigt nachts das antidiuretische Hormon - auch ADH genannt - aus dem Hypophysenhinterlappen der Hirnanhangsdrüse an. Es bewirkt, dass der Körper nachts weniger Urin produziert. Es gibt einige Studien, die zeigen, dass bei zahlreichen Bettnässern der nächtliche Anstieg dieses Hormons fehlt, was bedeutet, dass ihr Körper im Schlaf möglicherweise zu viel Urin produziert.
Von den Erwachsenen leiden etwa 0,5 bis zwei Prozent unter nächtlichem Einnässen. Ursachen können neben hormonellen Störungen (eben dem Mangel an ADH) auch Stress, tiefer Schlaf, überaktive Blase, eine genetische Veranlagung, Alkohol und bestimmte Medikamente sein. Bei Männern sind oft Prostataprobleme und neurologische Erkrankungen beteiligt. Der erste Schritt zur Vorbeugung von Bettnässen besteht darin, die Flüssigkeitsaufnahme zu kontrollieren, das heißt am späten Nachmittag und Abend das Trinken zu reduzieren, wodurch die Urinproduktion in der Nacht abnimmt. Vor allem Kaffee und Alkohol wirken harntreibend und sollten deshalb nur mäßig konsumiert werden.
Anbei eine Auflistung von Rehakliniken, in denen Enuresis-Erkrankungen behandelt werden.