Fit durch den Herbst: Gut für Abwehrkräfte und Seelen-Gleichgewicht

Fit durch den Herbst: Gut für Abwehrkräfte und Seelen-Gleichgewicht

05.10.2018

Ratgeber: Fit durch den Herbst: Gut für Abwehrkräfte und Seelen-Gleichgewicht

Um gut durch den Herbst zu kommen, sind die Abwehrkräfte nur ein zentraler Punkt. fotolia.com © JenkoAtaman

Der Herbst ist die Jahreszeit, die sich am stärksten auf Gesundheit und Psyche auswirkt. Die Tage werden kürzer, das Wetter tendenziell schlechter, man bewegt sich seltener draußen. Das alles kann sich zu einem gefährlichen Cocktail entwickeln, durch den man bei Schnupfenwellen ebenso in Mitleidenschaft gezogen wird wie bei Herbst- und Winterblues. Doch man kann sich helfen. Auf den folgenden Zeilen zeigen wir, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

 

1. Die Lichtmenge erhöhen

Dieser erste Punkt kombiniert die Psyche mit nüchterner Stellarphysik: Die Drehachse der Erde liegt um einige Grade schief. Als Resultat werden die Tage auf der Nordhalbkugel zwischen Sommer- und Wintersonnenwende kürzer, zwischen Winter- und Sommersonnenwende länger. Nüchtern betrachtet bedeutet das, dass zwischen den jeweiligen Halbzeiten Ende September bzw. Ende März nur ein Bruchteil des Sommer-Sonnenlichtes die Nordhalbkugel erreicht.

Mit absolut körperlichen Folgen: Über die Lichtrezeptoren der Augen wird die Produktion von Melatonin und Serotonin gesteuert, beide Hormone sind sowohl für die innere Uhr wie die Stimmungslage verantwortlich. Zu wenig Sonne ist daher direkt mit einer Saisonal abhängigen Depression (SAD) verbunden, im Volksmund als Winterblues bekannt. Er äußert sich durch Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit und einer ganzen Reihe depressiv-induzierter Nebenwirkungen.

Doch die Lösung ist einfach: Licht. Das bedeutet, noch im Herbst sollte man bei Tag (auch bei Wolkenbedeckung) jede Möglichkeit ausnutzen, um mit weit offenen Augen draußen zu sein. In Innenräumen sei die Installation von Leuchtmitteln empfohlen, welche eine Farbtemperatur von mindestens 5.300 Kelvin, gerne mehr, haben. Herbst-winterliches Stimmungslicht in Form von Kerzen usw. sollte man indes reduzieren.

 

Für die Abwehrkräfte ist Saunieren die wirksamste Einzelmaßnahme, denn es wirkt nicht nur langfristig, sondern unmittelbar. fotolia.com © Jacob Lund

 

2. Saunieren
Es galt lange Zeit als laienmedizinischer Aberglaube, dass die Anfälligkeit für grippale Effekte kausal mit herbstlich-winterlichen Temperaturen zusammenhing. Tatsächlich entspricht jedoch genau das dem aktuellen Stand der Forschung. Vereinfacht ausgedrückt: Niedrige Temperaturen begünstigen einerseits Überlebenswahrscheinlichkeit und Aktivität von Grippal-Erregern wie sie gleichsam die körpereigenen Abwehrkräfte reduzieren.

Eine grundständige Lösung dagegen ist es, die Abwehrkräfte durch Supplementierung der daran beteiligten Vitamine zu kräftigen. Doch das alleine kann, besonders in Phasen mit hoher Virenbelastung (Erkältungswellen) zu wenig sein.

An diesem Punkt kommt das Prinzip des Saunierens ins Spiel. Der rasche Wechsel zwischen hohen Temperaturen bzw. dem anschließenden Sprung ins kalte Becken führt den Körper in eine Art künstliches Fieberstadium. Dabei werden Abwehrzellen aktiviert und an typischen Eintrittspforten, etwa den oberen Atemwegen massiert, wo sie unter anderem Erkältungsviren effizient bekämpfen.

Allerdings ist Saunieren, vor allem für Untrainierte, eine Belastung. Vor und während des Saunagangs sollten deshalb wichtige Verhaltensmaßregeln konsultiert und auch eingehalten werden. Zehn bis maximal 15 Minuten sind für Anfänger das höchste der Gefühle. Höher als auf die mittlere Bank sollte man sich auch nicht setzen. Die anschließende Abkühlung ist Pflicht und sollte zumindest ein kaltes Fußbad beinhalten. Mehr als einmal wöchentlich sollte es wegen der verbundenen Kreislaufbelastungen anfangs nicht sein. Dann aber kräftigt das Saunieren die Abwehrkräfte zusehends. 

 

3. Gute Laune erhalten

Je nachdem, von welcher Seite der Herbst sich zeigt, kann er für viele Menschen, selbst wenn sie Lichtzufuhr sicherstellen, ein herbes Stimmungstief verursachen. Teilweise dramatischer als mitten im Winter. Das liegt darin begründet, dass sich der Herbst einem Sommer anschließt, den viele in größtenteils mit klassischen „Sommeraktivitäten“ im Freien verbrachten. Ob das nun regelmäßige Grillfeiern sind, Draußen-Sport oder Gartenarbeit. Der Verlust von sommerlichen Temperaturen, entsprechendem Wetter und vieler Freizeitaktivitäten ist gerade in der ersten Hälfte des Herbstes für einen Großteil der Fälle von Niedergeschlagenheit verantwortlich.

Weniger dramatisch ist das in Jahren, in denen sich gutes Wetter in der ersten Herbsthälfte einen sanften „Sommerentzug“ ermöglicht. Sinkt jedoch das Thermometer rapide, wechselt man zwangsweise binnen weniger Tage von T-Shirt zu Strick-Troyer und zeigt der Herbst von Anfang an nur seine hässlichen Seiten, kann sich dies in dramatischer Niedergeschlagenheit zeigen.

Hier kann die Antwort nur lauten: Nach vorne blicken und sich konsequent gute Laune verschaffen. Es bringt nichts, dem Sommer und seinen Aktivitäten nachzutrauern. Der Blick nach vorne bedeutet, sich auf Dinge zu freuen und durchzuführen, die man mit gerne mit dem Herbst verbindet. Was das ist, muss natürlich jeder für sich selbst wissen. Doch als Handreichung sollte man sich vornehmen, tagtäglich mindestens eine genuin-herbstliche Tätigkeit durchzuführen, welche einem die Laune daran verbessert.

 

Selbst ausgesprochene Sommerfans müssen sich vom Herbst nicht die Laune vermiesen lassen, wenn sie lernen, auch dieser Jahreszeit das Schöne abzugewinnen. fotolia.com © karepa

 

4. Maximal saisonal ernähren

Der Herbst ist die Zeit, in denen es in Sachen Obst und Gemüse mit Abstand am einfachsten ist, sich regional und saisonal zu ernähren. Einfach, weil die Ernte entweder noch in vollem Gange ist oder gerade erst abgeschlossen wurde.

Das sollte man, vor allem mit einer optimalen Nährstoffversorgung im Hinterkopf, verstärkt nutzen. Kohl, Kartoffeln, Spinat, Pilze sind nun in Hülle und Fülle vorhanden. Bei ihnen sollte man gezielt zugreifen und sämtliches Süd- bzw. Gewächshausgemüse im Regal liegen lassen. Darauf muss man in wenigen Monaten noch früh genug zurückgreifen.

Übrigens ist das natürlich auch ein Punkt, mit dem man Punkt 3 unterstützen kann: Leckere herbstliche Gerichte, etwa mit Wild, die man nur innerhalb dieser wenigen Wochen konsumieren kann. Auch das macht gute Laune.

 

5. Sport treiben

Insbesondere an sonnigen Herbsttagen gibt es eigentlich keine Ausrede mehr, eine der Immunsystem-stärkenden Tätigkeiten überhaupt zu betreiben: Sport. Die Temperaturen sind selbst an kühlen Tagen nahezu ideal. Weder ist es so warm, dass man Kreislaufschwierigkeiten befürchten muss, noch so kühl, dass man sich vor muskulären Problemen in Acht nehmen müsste.

Vor allem Untrainierten, die das Klima wahrnehmen möchten, um in den Sport einzusteigen, sei hierbei dringend angeraten, damit draußen zu beginnen: Wandern, Nordic Walking, Radfahren, das bietet sich alles jetzt an, ist gelenkschonend und ermöglicht es so, seinen Körper generell auf gesteigerte sportliche Betätigung vorzubereiten, ohne sich dazu gleich in ein Fitnessstudio begeben zu müssen.

Grundlage bei etwaigen Vorerkrankungen ist natürlich grünes Licht vom Hausarzt. Ist dieses vorhanden, ist der Einstieg in die Welt von Nordic Walking und Co. so niedrigschwellig wie bei kaum einer anderen Sportart: Einfach loslegen, auf den Körper hören und notfalls regelmäßig den Puls kontrollieren. Und: Noch einfacher kann man kaum auf die notwendige tägliche Licht-Dosis kommen.

Allerdings sei angemerkt, dass der Herbst ein paar Vorsichtsmaßnahmen erfordert:

  • Immer dabei sollte ein ganz dünnes Regencape sein
  • Unterkleidung tragen, die Schweiß vom Körper abtransportiert. In schweißfeuchter Kleidung stehenzubleiben, fördert andernfalls das Risiko für Muskelkrämpfe und Erkältungen
  • Trotzdem unterwegs genug trinken. Gerade wegen der geringeren Herbsttemperaturen funktioniert das Durstgefühl oftmals nicht richtig, verstärkt gilt das für Senioren
  • Nach Möglichkeit auf Strecken verzichten, die mit Laub bedeckt sind, Rutschgefahr

Allerdings gehört es zum sinnvollen Sport im Herbst auch, bei entsprechender Witterung ganz zu verzichten. Bei einstelligen Temperaturen und Nieselregen ist die Gefahr höher, durch den Sport krank zu werden, als die Chance, seinem Körper etwas Gutes zu tun.

 

Die Laune hängt direkt auch mit der körperlichen Gesundheit zusammen. Sich schöne, gemütliche Herbstmomente zu verschaffen, ist daher gelebte Vorsorge. fotolia.com © Alena Ozerova

 

6. Der Gemütlichkeit Raum verschaffen

Weiter oben erwähnten wir, wie wichtig es ist, herbstliches Stimmungslicht zu reduzieren. Allerdings soll dies kein genereller Ausschluss für Kerzen und Co. sein. Ganz im Gegenteil. Denn der Mensch hat ein inhärentes Bedürfnis nach Heimeligkeit, nach Gemütlichkeit und Rückzug, ganz besonders im Herbst bei schlechtem Wetter.

Diesem Bedürfnis sollte man Raum verschaffen. Denn für das eigene seelische Gleichgewicht kann es durchaus auch von großem Nutzen sein, sich an Herbstabenden mit der Decke auf der Couch einzukuscheln und sich etwas Süßes zu gönnen. Schon deshalb, weil insbesondere Schokolade ein wissenschaftlich bewiesener Glücklichmacher ist, den man gerne (in kleinen Dosen) genießen darf. Denn der alte lateinische Mediziner-Leitspruch Mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) erstreckt sich natürlich auch auf die persönliche Laune.

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