Lust ist keine Frage des Alters

Lust ist keine Frage des Alters

14.08.2014

Ratgeber: Lust ist keine Frage des Alters

Dr. med. Eva Göpfert, Hormon- und Stoffwechseltherapeutin, Fachärztin für Frauenheilkunde Foto: djd/Gynokadin

Wie man Leben und Partnerschaft auch mit 50+ genießen kann

Frau bleibt Frau, auch wenn sich die ersten Fältchen einstellen. Trotz Wechseljahren bleiben Aussehen, Liebe und Partnerschaft wichtige Themen. Doch häufig werden Körpergefühl und Lebensqualität durch die Hormonumstellung und die damit verbundenen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungstiefs beeinträchtigt. Die Figur verändert sich und viele Frauen fühlen sich weniger attraktiv. Der Östrogenmangel kann sich aber auch direkt auf die Sexualität auswirken. Viele Frauen haben deshalb Sorgen um ihre Partnerschaft. Die Münchener Gynäkologin Dr. med. Claudia Wöhler rät hier zu Offenheit: "Spürt Ihr Partner Ihre sexuelle Lust nicht mehr wie früher und kennt er die wahren Gründe nicht, bezieht er das schnell auf sich und es kann zu Missverständnissen kommen".

Wenn die Liebe weh tut

Oft ist aber nicht mangelnde Lust das Problem: "Durch den Östrogenmangel in den Wechseljahren kommt es auch zu einem Schwund der Haut im Intimbereich. Dies kann zu Schmerzen beim Sex führen, da die Scheidenhaut dünner, trockener und damit empfindlicher wird" erklärte der Frauenarzt Dr. med. Marc Schmidt. "Hier kann eine lokale Hormontherapie helfen, mit Östrogencreme und -zäpfchen wie etwa Oekolp", so der Münchner Experte. Ein Gleitgel sei weniger geeignet, da es zwar die Trockenheit kurzfristig beheben kann, sich aber nicht auf die Ursachen der Beschwerden auswirkt.

Die Lebensqualität erhalten

Auch die Lebensqualität kann stark leiden. Schlägt der Arzt dann eine Hormonbehandlung vor, machen sich Frauen häufig Sorgen wegen möglicher Risiken. Mehr dazu unter www.hormontherapie-wechseljahre.de. Diese sollten nach Ansicht der Hormon- und Stoffwechseltherapeutin Dr. med. Eva Göpfert mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Gegenanzeigen seien etwa Brust- oder Gebärmutterkrebs, thromboembolische Erkrankungen und Leberleiden. "Den Risiken stehen allerdings die vielfältigen positiven Wirkungen einer rechtzeitigen Hormontherapie gegenüber. So kann der Ausgleich des Östrogenmangels unter anderem Herz-Kreislauf-Krankheiten, Osteoporose und Demenz vorbeugen. Insgesamt ist eine individuell angepasste Hormontherapie, etwa mit einem über die Haut verabreichtem Östrogen-Gel wie Gynokadin, eine risikoarme und wirksame Methode", so die Frauenärztin aus München. Neben Östrogenen müsse bei noch vorhandener Gebärmutter immer auch ein Gestagen, hier am besten natürliches Progesteron, zugeführt werden, das die Gebärmutterschleimhaut vor unkontrolliertem Wachstum schützt, ergänzt Dr. Schmidt. Darüber hinaus lassen sich auch andere Effekte des Progesterons, etwa der positive Einfluss auf den Schlaf, nutzen.

Selbst aktiv werden

Betroffene Frauen können auch selbst einiges gegen ihre Beschwerden tun, so der Gynäkologe Dr. med. Jens Herold riet: "Sie selbst können Hitzeepisoden vor allem durch regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf Rauchen und Alkohol lindern. Auch Vitamin E und Akupunktur können helfen." Bei Gewichtsproblemen empfiehlt er eine Überprüfung des Ernährungsverhaltens, da der Energiebedarf mit zunehmendem Alter sinkt. Zusätzlich sollte auch der Hormonspiegel bestimmt werden. Viel Schlaf, Sport und Fastentage können außerdem die Ausschüttung von körpereigenen Wachstumshormonen stimulieren, die einer Fetteinlagerung entgegenwirken.

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