Die besten Strategien gegen Arthrose - Schmerzfrei durch die kalte Jahreszeit

Die besten Strategien gegen Arthrose - Schmerzfrei durch die kalte Jahreszeit

30.09.2014

Ratgeber: Die besten Strategien gegen Arthrose

Ute Merz, Physiotherapeutin und Pressereferentin des des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK) e.V. Quelle: ZVK

Sind Ihre Gelenke morgens steif und haben Sie Mühe, in Bewegung zu kommen? Dies könnten erste Anzeichen einer Arthrose sein!

Fast jeder, der die 40 überschritten hat, leidet an Gelenkverschleiß – meist ohne es zu wissen.  Doch wenn die Abnutzungen irgendwann stark genug sind, kann jeder Schritt zur Qual werden, das Aufstehen zur Tortur, die Finger können nichts mehr halten. Am häufigsten sind Hände, Knie und Hüften von Arthrose betroffen.

Viele Patienten leiden während der Herbst- und Winterzeit besonders, denn Kälte und Nässe können die Beschwerden von Arthrose verstärken.

Doch einfach im warmen Zimmer bleiben und es sich auf der Couch gemütlich machen, ist kein guter Rat. Denn wer sich nicht oder zu wenig bewegt, dessen Gelenke werden noch steifer und schmerzen dann erst recht. Ein Mangel an Bewegung verstärkt die Symptomatik der Erkrankung, da sich die Nährstoffzufuhr für den Gelenkknorpel verringert und er weniger widerstandsfähig wird.

„Arthrose und Sport schließen sich nicht aus!“, weiß Ute Merz, Physiotherapeutin und Pressereferentin des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK) e.V. „Durch Bewegung verbessert sich die Durchblutung des Gewebes, der Gelenkkapsel und der Muskulatur um ein Gelenk herum.“ Erstes Ziel der Arthrose-Therapie ist Schmerzlinderung. Sobald die Schmerzen leichte Bewegungen zulassen, sind aktive Therapieformen angesagt.

Doch welcher Sport ist geeignet? Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Betroffene sollten sich mit ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten.
Grundsätzlich gilt: Bewegen ja, belasten nein! Das gilt selbst für Patienten mit Arthrose in fortgeschrittenen Stadien.

 

Hier sind Tipps von Ute Merz:

•    Gleichmäßige, fließende Bewegungen sind für Menschen mit Gelenkproblemen besser geeignet als abrupte und Drehbewegungen, wie sie z.B. beim Squash, Tennis oder Fußball üblich sind. Deutlich gelenkschonender sind Gymnastik, Rad fahren, Walken oder Schwimmen. Wichtig: Egal, für was Sie sich entscheiden, beginnen Sie langsam und wärmen Sie die Muskulatur vor Trainingsbeginn auf.

•    Unter den  Wintersportarten ist der klassische Skilanglauf gut geeignet. Die Bewegungen sind rhythmisch und der Belastungsdruck ist akzeptabel. Aber Arthrose-Patienten müssen nicht zwingend auf den Abfahrtslauf verzichten. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein geübter Skifahrer ist, die Ski sicher kontrollieren kann und  idealerweise schon vor dem Winterurlaub die Muskulatur trainiert ist.

•    Unternehmen Sie regelmäßige Herbst- oder Winterspaziergänge auf sicheren Wegen. Nach dem Ausflug an der frischen Luft kann man sich in der Sauna oder mit einem heißen Bad wieder aufwärmen. Der Wechsel zwischen Kalt und Warm kann auch bei Gelenkbeschwerden helfen.

•    Wer unter Arthrose in den Fingern leidet, sollte ab einer Temperatur von acht Grad grundsätzlich Handschuhe tragen. Sind die Hände trotzdem kalt, können Sie beispielsweise einen Schwamm kräftig in einer Schüssel mit warmem Wasser durchkneten. Das verbessert die Durchblutung innerhalb weniger Sekunden und beugt dem Schmerz vor.

•    Oftmals lassen sich Schmerzen durch regelmäßige physiotherapeutische Übungen lindern. Die Belastung sollte sich bei Beschwerdefreiheit im Laufe der Therapie langsam steigern. Der Patient lernt durch Physiotherapie, seine eigene Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen. So können Überlastungen im Alltag vermieden werden.

•    Unterschätzen Sie den Faktor „Stress“ nicht. Vor allem zum Jahresende nimmt man sich oft zu viel vor. Sorgen Sie dafür, dass Sie in den Alltag tägliche Ruhephasen einbauen. Verwöhnen Sie sich selbst, denn eine positive Stimmung verbessert die Schmerzverarbeitung. Lernen Sie, „Nein“ zu sagen, wenn andere etwas von Ihnen wollen. Und nehmen Sie ruhig die Hilfe anderer in Anspruch. Lassen Sie sich Getränke liefern, nehmen Sie jemanden mit in den Supermarkt, der die Einkäufe trägt oder nutzen Sie den Geschenke-Einpack-Service, den viele Geschäfte inzwischen anbieten. Das schont die Gelenke in den Händen.

Weitere Tipps und Infos finden sie unter:

- Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V., www.physio-deutschland.de

- Arthrose Liga e.V., www.arthroseliga.de

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