Schwere COPD: Experten fordern Umdenken bei Behandlung - Orale Zusatztherapie verbessert Lebensqualität

Schwere COPD: Experten fordern Umdenken bei Behandlung - Orale Zusatztherapie verbessert Lebensqualität

24.04.2015

Aktuelles: Schwere COPD: Experten fordern Umdenken bei Behandlung

Copyright © Fotolia/DOC RABE Media 41079795

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD gilt als typische Raucherkrankheit und führt zu einer Entzündung der Lunge sowie einer Verengung der Atemwege. COPD ist nicht heilbar, doch mit der richtigen Therapie kann ihr Fortschreiten verlangsamt werden. Die medikamentöse Behandlung verfolgt zwei Ziele: Die Atemwege weiten und die Entzündungen eindämmen. Die zu diesem Zweck eingesetzten Medikamente werden in der Regel als Atemspray zur Inhalation verabreicht. In fortgeschrittenen Stadien steht inzwischen auch eine Tablette zur antientzündlichen Behandlung zur Verfügung.

Wie hoch der Stellenwert dieser Tablette für Patienten mit schwerer bis sehr schwerer COPD ist, hat eine aktuelle Studie gezeigt, die in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ erschienen ist. „Die Studie hat den Einsatz einer antientzündlichen Dauertherapie als Tablette in Ergänzung zu den verfügbaren Atemsprays geprüft“, erklärt Prof. Dr. Claus F. Rabe, Professor für Lungenheilkunde an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und Ärztlicher Direktor der LungenClinic Großhansdorf.

Demnach können Patienten, die bereits die maximale Behandlung der gängigen Mittel erhalten haben, von einer zusätzlichen Behandlung mit dem als Tablette verabreichten Wirkstoff Roflumilast profitieren. Das Ergebnis der Studie: „Sowohl die Raten an akuten Verschlechterungen als auch an Krankenhauseinweisungen konnten jeweils um fast ein Viertel reduziert werden“, so Rabe. Und das ergänzend zur bereits durchgeführten Behandlung mit Atemsprays. Die REACT-Studie hatte dies mit 1.935 Probanden geprüft.

„Roflumilast ist systemisch, also über den gesamten Körper verfügbar. Dadurch können Bereiche der Lunge erreicht werden, die durch inhalative Medikamente eventuell unbehandelt sind“, vermutet Professor Rabe. Experten fordern nun ein Umdenken in der COPD-Therapie. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei einigen Patienten eine Inhalationstherapie alleine in den fortgeschrittenen Stadien manchmal nicht mehr ausreicht.“

 

Zusatzinformation:

Roflumilast ist der einzige täglich als Tablette verfügbare Wirkstoff bei COPD, der systemisch gegen die COPD-spezifische Entzündung wirkt. Er verbessert zusätzlich zu allen gängigen Basismedikationen die Lungenfunktion, erhöht die Lebensqualität und verringert im Vergleich zu Placebo signifikant die Rate an akuten Verschlechterungen und Krankenhauseinweisungen.

 

Hilfreiche Adressen aus dem Netz:

www.mein-leben-mit-copd.de
Infos zur Krankheit und Therapie, Tipps für Angehörige sowie ein praktischer Selbsttest: „Habe ich COPD?“

www.lungensport.org
Wissenswertes zum Thema „Sport bei Lungenerkrankungen“ sowie ein Register für lokale Sport-Gruppen.

www.copd-deutschland.de
„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das Motto des Vereins COPD-Deutschland, der kostenfreie Patientenratgeber bereitstellt.

www.lungenemphysem-copd.de
Hilfreiche Informationen und eine Übersicht über lokale Selbsthilfegruppen.

 

Textquelle: A&O Gesundheit

Quick Links 1

Quick Links 2

Quick Links 3