Frühwarnsystem gegen Schlaganfall: Implantat hilft gefährdeten Herzpatienten

Frühwarnsystem gegen Schlaganfall: Implantat hilft gefährdeten Herzpatienten

20.06.2014

Aktuelles: Frühwarnsystem gegen Schlaganfall: Implantat hilft Herzpatienten

Copyright: © DAK-Gesundheit/Schläger

Telemedizinische Versorgung der DAK-Gesundheit senkt Schlaganfall-Risiko

Als bundesweit erste Krankenkasse bietet die DAK-Gesundheit Patienten mit Herzproblemen ein Frühwarnsystem gegen Schlaganfälle an. Durch die ambulante Implantation eines BioMonitors und das anschließende Home Monitoring wird die Herztätigkeit dauerhaft aufgezeichnet. Bei Unregelmäßigkeiten erhält der behandelnde Kardiologe sofort eine Alarmmeldung. Durch rechtzeitige Therapien lässt sich die Wahrscheinlichkeit weiterer Schlaganfälle um über 50 Prozent senken.

Jedes Jahr erleiden rund 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Bei einem Drittel der Patienten können die Ärzte aber keine eindeutige Diagnose abgeben: Ambulante Untersuchungen und Langzeit-EKGs bleiben ohne Ergebnis. Über die Ursache können Mediziner häufig nur spekulieren, meist gilt Vorhofflimmern als Auslöser. „Für die Betroffenen ist das Rätselraten eine schwere Belastung“, sagt Prof. Dr. Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.

Der BioMonitor macht Schluss mit der Ungewissheit. Zehn Mal öfter als bei der bisherigen Diagnostik lässt sich durch die tägliche Datenübertragung („Home Monitoring“) des BioMonitors ein Vorhofflimmern nachweisen. Rebscher: „Unser neues Angebot verbessert die medizinische Versorgung unserer Versicherten, dadurch erhöht sich ihre Lebensqualität.“ Eine aufwendige OP müssen die Patienten nicht fürchten, das Implantat von der Größe einer Zwei-Euro-Münze wird ambulant eingesetzt.

Telemedizinische Versorgungsformen gehören schon seit Jahren zum Programm der DAK-Gesundheit „In unseren Augen erhält die Telemedizin ein immer größeres Gewicht als Teil der regulären Versorgung“, sagt DAK-Vorstandschef Rebscher. Inzwischen konnten zahlreiche Studien den Nutzen der Telekardiologie belegen, zudem haben die kardiologischen Fachgesellschaften die implantatbasierte Nachsorge in ihre Leitlinien aufgenommen. „Wir würden uns wünschen, dass auch andere Krankenkassen dem Beispiel der DAK-Gesundheit folgen und durch die Finanzierung des Home Monitoring allen Patienten, die davon profitieren können, diese Technologie zugänglich machen“, so Dr. Manfred Elff, Mitglied der Geschäftsführung von BIOTRONIK Deutschland. Der Berliner Medizintechnikhersteller gilt als Pionier der telemedizinischen Fernnachsorge und hat bereits im Jahr 2000 die Vorteile der Telekommunikation mit der Medizintechnik in seiner BIOTRONIK Home Monitoring® Technologie vereint. BIOTRONIK ist als einer der Kooperationspartner an dem neuen Versorgungsprogramm zur Vermeidung von Schlaganfällen beteiligt.

Der Startschuss für das neue Monitor-Programm der DAK-Gesundheit fiel am 17. Juni bei der eHealth Conference in Hamburg in Anwesenheit von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und die Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Cornelia Prüfer-Storcks.

In der Pilotphase sollen 1000 Patienten den Herzmonitor erhalten. Alle haben schon einmal einen Schlaganfall erlitten und sind darum besonders gefährdet. Einer Modellrechnung zufolge müssen 55 von 1000 herkömmlich behandelten Patienten binnen eines Jahres mit einem erneuten Schlaganfall rechnen. Beim Einsatz des vom Berliner Medizintechnikhersteller BIOTRONIK entwickelten BioMonitors sinkt diese Zahl auf 31. „Durch den Herzmonitor geben wir den Patienten ein Stück Sicherheit zurück“, fasst Manfred Elff zusammen.

Nähere Infos unter www.dak.de/herzmonitor.

 

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