Fehlsichtigkeit – was bringen Sehtrainings? Immer mehr Apps versprechen „Leben ohne Brille“

Fehlsichtigkeit – was bringen Sehtrainings? Immer mehr Apps versprechen „Leben ohne Brille“

25.08.2015

Aktuelles: Fehlsichtigkeit – was bringen Sehtrainings?

Bildquelle: VSDAR Artemis Kliniken Untersuchung

Für Fehlsichtige sind Brille und Kontaktlinsen meist eine Last. Sie beschlagen im Winter, stören beim Sport oder reizen die Augen. Viele wissen heute um die operativen Möglichkeiten, die Sehhilfen überflüssig machen. Aber geht es auch einfacher? Ja, sagen zumindest die immer mehr werden Anbieter von Computerprogrammen, Apps und Sehtrainigs. Sie versprechen Besserungen um einige Dioptrien, manche sogar, dass die Brille völlig überflüssig wird. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit solcher Trainings gibt es aber nicht.

„Sehtrainings schaden den Augen zumindest nicht“, sagt Augenarzt Dr. Robert Löblich aus der Artemis Augenklinik Frankfurt. „Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass eine Verbesserung der Dioptrienzahl langfristig nicht möglich ist.“ Auch in vielen wissenschaftlichen Studien, die in den letzten 50 Jahren verschiedene propagierte Methoden zur Verbesserung der Lesefähigkeit bei Alterssichtigkeit untersucht haben, trat kein nachhaltig messbares Ergebnis ein. Zumindest ein kurzfristiger positiver Effekt nach dem Training kann sich aber schon einstellen.

Die meisten Methoden zur angeblichen Verbesserung der Fehlsichtigkeit basieren auf Entspannungstechniken. Betroffene fühlen sich dadurch gegebenenfalls besser und entspannen sich wirklich. Das kann für einen Moment auch das Sehen verbessern. „Dass ausgeruhte Augen besser sehen, ist wissenschaftlich auch belegt“, fügt Dr. Löblich hinzu. Viele Alterssichtige kennen das Phänomen aus eigener Erfahrung. Mit dem Einsetzen der  Alterssichtigkeit, ist bei ihnen die Lesefähigkeit vorerst meist nur im müden Zustand eingeschränkt. Wer entspannt und ausgeruht ist, kann meist noch gut ohne Brille lesen. Entspannungstechniken machen sich diese Techniken zunutze. Eine Lesebrille überflüssig machen, können sie aber nicht.

Wer also nach einer nachhaltigen Alternative zu Brille und Kontaktlinsen sucht, kommt eigentlich nicht um einen operativen Eingriff herum. Die am häufigsten eingesetzte Methode ist die Augenlaserkorrektur, die Augenärzte seit über 20 Jahren in Deutschland sicher und zuverlässig anwenden. Bei der sogenannten LASIK-Methode schleifen Augenärzte  im Inneren der Hornhaut mit einem Laser einige tausendstel Millimeter ab und beheben so die Fehlsichtigkeit.

Empfohlen wird das schmerzfreie Verfahren bei Kurzsichtigkeiten bis -10, Weitsichtigkeiten bis 3 und Hornhautverkrümmungen bis -4 Dioptrien. „Wer bereits unter Alterssichtigkeit leidet und diese ebenfalls beheben lassen möchte, für den kommen Multifokallinsen oder spezielle Laserkorrekturen in Frage“, ergänzt Dr. Löblich. Wichtig sei auch, sich bei einem erfahrenen Arzt beraten zu lassen, der verschiedene Verfahren anbietet und viele Jahre Erfahrungen hat.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.artemisklinik.de.

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