Was kostet ein Treppenlift: Finanzierung, Preise und Varianten

Was kostet ein Treppenlift: Finanzierung, Preise und Varianten

11.11.2020

Ratgeber: Was kostet ein Treppenlift: Finanzierung, Preise und Varianten

pixabay.com / © Bild von Ursula Fischer

Treppen können bisweilen zur unüberwindbaren Hürde werden. Bewegungsbeeinträchtigungen sind dabei nicht auf das hohe Alter beschränkt. Auch für jüngere Betroffene ist das Treppensteigen eine Tortur. Damit dennoch ein unabhängiges Alltagsleben möglich ist, braucht es technische Unterstützung. Ein Treppenlift ist die Lösung! Treppenlifte lassen sich in nahezu allen Häusern und Wohnungen installieren. Die Anschaffung ist eine stattliche Investition. Hier ist zu lesen, welche Kosten auf den Nutzer zukommen – und dass man nicht alle aus eigener Tasche stemmen muss.

 

Treppenlift ist stets Maßanfertigung

Im vertrauten Zuhause mobil bleiben: Mit einem Treppenlift ist das machbar. Auf einer Schiene gleitet er langsam, leise und sicher in die höhere Etage. Doch der Treppenschrägaufzug – so die offizielle Bezeichnung des mit einem 24-Volt-Motor angetriebenen Hilfsmittels – ist kein Produkt von der Stange. Die Bedürfnisse des Nutzers und die baulichen Bedingungen vor Ort sind Dreh- und Angelpunkt bei der Entscheidung für ein bestimmtes Modell. Ein Treppenlift wird stets individuell hergestellt. Damit ist klar: Die Kosten sind nicht von Pappe. Wer das Gefährt aber langfristig nutzen will, für den ist der Neukauf eines Treppenlifts die beste Option.

Der klassische Sitzlift ist nahezu legendär. Ausgestattet mit einer Sitzeinheit und einer „Fußbank“ befördert er mobilitätseingeschränkte Menschen sicher aufwärts. Für Rollstuhlnutzer ist diese Lift-Variante hingegen ungeeignet, sie brauchen eine befahrbare Plattform. Während sich ein Plattformlift auf Führungsschienen treppauf bzw. treppab bewegt, agiert ein Hublift wie eine kleine Hebebühne. Für fast alle Lifttypen gilt: Sie sind fest montiert und folgen in Drehung sowie Neigung dem Verlauf der Treppe. Ein Outdoor-Treppenlift muss zusätzlich Wind und Wetter trotzen, was naturgemäß etwas höhere Kosten nach sich zieht.

 

Diese Faktoren bestimmen Kosten eines Treppenlifts

Vor der Anschaffung eines Treppenlifts sollte man seine Lebens- und Wohnsituation analysieren. Nach einer ersten Beratung durch Münchener Treppenlifte Anbieter wird dieser sich bei einem Vor-Ort-Termin ein genaues Bild verschaffen. Vor allem folgende Aspekte beeinflussen die Kosten:

  • Einsatzbereich: innen oder außen?
  • Zahl der Etagen: eine oder mehrere?
  • Form der Treppe: gerade oder kurvig?
  • Maße der Treppe: breit oder eng?
  • Typ des Treppenlifts: Sitz-, Plattform- oder Hublift?
  • Lieferung, Montage, Service und Wartung

 

Preisunterschiede bei Treppenliften beträchtlich

Entsprechend unterschiedlich fallen die Kosten aus. Die Preisspannen beim Erwerb eines neuen Treppenlifts variieren enorm. Vor allem Lifttyp sowie Treppenform bestimmen die Kosten. Zur Orientierung nennen wir hier einige aktuelle Durchschnittspreise, die stets für die Überwindung eines Stockwerks zutreffen. Am günstigsten fällt mit 3800 Euro und höher der klassische Sitzlift aus, wenn er an einer geraden Treppe entlangfährt. Führt der Weg über eine Wendeltreppe, sind für das gleiche Modell ab 8000 Euro zu berappen. Die Kosten für Kauf und Einbau eines Sitzlifts können auch noch höher liegen. Eine Faustregel: Je kurviger und enger eine Treppe, umso höher der Preis. Die Führungsschienen werden dann passgenau auf die Treppe zugeschnitten.

Für Rollstuhlfahrer wird es teurer. Die Preisspanne für einen Plattformlift für gerade Treppen bewegt sich zwischen 9000 und 15.000 Euro. Handelt es sich um eine kurvige Treppenanlage, geht es ab 12.000 Euro los. Bei einem Hublift bestimmt vornehmlich die zu überwindende Höhe den Preis. Die bauliche Lage vor Ort ist letztlich ausschlaggebend und muss durch einen Experten unter die Lupe genommen werden. Wichtig zu wissen: Auch nach dem Einbau sind Aufwendungen für den Treppenlift einzukalkulieren, bspw. für dessen Wartung.

 

Staatliche Zuschüsse nutzen

Angesichts dessen stellt sich die Frage: Kann ich mir als Betroffener mit kleinerem Geldbeutel überhaupt einen Treppenlift leisten? Antwort: Ja! Denn auf Antrag beteiligt sich bei medizinischer Notwendigkeit die gesetzliche Krankenkasse an den Anschaffungs- und Einbaukosten. Im Rahmen der Pflegeversicherung wird ab Pflegegrad 1 ein Zuschuss im Sinne der Wohnraumanpassung gewährt. Dieser kann pro Person bis zu 4000 Euro betragen. Der Zuschuss ist an Immobilienbesitzer wie Mieter adressiert und unabhängig vom Einkommen. Als Pflegehilfsmittel gilt ein Treppenlift nicht.
Barrierefreies Wohnen ist ein Zukunftsthema. Deshalb gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Förderkredite, wenn der altersgerechte Umbau des Hauses oder der Wohnung in Angriff genommen wird. Bis zu 50.000 Euro kann die maximale Höhe des staatlichen Darlehens erreichen. Nach Abzug eventuell genutzter Zuschüsse und Finanzhilfen für die Treppenlift-Anlage gilt: Der verbliebene Eigenanteil ist steuerlich als „außergewöhnliche Belastung“ absetzbar.

 

Alternative 1: Einen gebrauchten Treppenlift kaufen

Nicht in jedem Fall muss es ein fabrikneuer Treppenlift sein. Sich für einen gebrauchten Helfer zu entscheiden, spart bares Geld und schont die Ressourcen. Das gilt schließlich auch beim Kauf eines Gebrauchtwagens. Wichtig ist, einen Markenlift vom Fachhändler zu wählen. Von Privat zu kaufen, ist nicht empfehlenswert. Die Geräte werden generalüberholt, vom TÜV geprüft und sind technisch einwandfrei. Je nach baulicher Lage sind gegenüber neuen Liften 30 bis 50 Prozent Ersparnis möglich.

Die Haken: Im Fall der Fälle muss das notwendige Schienensystem extra angefertigt werden, was Zusatzkosten von mehreren Tausend Euro verursacht. Der regelmäßigen Wartung des gebrauchten Treppenlifts muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Deshalb sollte man unbedingt Wartungs- und Garantieverträge abschließen, wie sie Anbieter im Leistungsspektrum haben. Sonst ist die Gefahr groß, hier in eine Kostenfalle zu tappen.

 

Alternative 2: Einen Treppenlift mieten

Ein Treppenlift kostet gutes Geld, ob nagelneu oder gebraucht. Wie wäre es mit Mieten? Gerade für Menschen, die nur zeitweise auf die Unterstützung durch einen Treppenlift angewiesen sind – etwa nach einer Operation im Krankenhaus – ist das eine Option. Die niedrigen Monatsraten (rund 150 Euro) sprechen für sich. Wie bei gebrauchten Liften kann es auch beim Miet-Modell notwendig sein, dass die Führungsschienen individuell hergestellt werden müssen. Finanzieller Aufwand: Bis 3000 Euro. Auch der Einbau, die Wartung und die Demontage müssen bezahlt werden.

 

Fazit: Die Anschaffung eines Treppenlifts ist für bewegungseingeschränkte Menschen eine sinnvolle Investition – damit das Obergeschoss nicht unerreichbar wird. Das mobile Phänomen schenkt Lebensqualität, Unabhängigkeit und Sicherheit. Eine Vielzahl von Faktoren bestimmt den Preis eines Treppenlifts, die Einbau-Situation steht an erster Stelle. Die hohen Kosten lassen sich durch die Inanspruchnahme von Zuschüssen mindern. Gebrauchte oder gemietete Geräte passen im Einzelfall.

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