Vom Haus in die Wohnung - Wie eine Immobilienbewertung beim Hausverkauf hilft

Vom Haus in die Wohnung - Wie eine Immobilienbewertung beim Hausverkauf hilft

15.05.2015

Viele Deutsche träumen von ihrem eigenen Haus und möchten, sollte es einmal so weit sein, am liebsten nie wieder ausziehen. Laut Umfrage wünschen sich knapp 50 Prozent der Senioren, auch im Falle einer Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit im eigenen Haus wohnen bleiben zu können. Doch wenn die Zeit vergeht und die Eigentümer älter werden, kann der Umzug zurück in eine Wohnung durchaus verlockend sein.

Gründe dafür gibt es zahlreiche, je nach Situation, Gesundheitszustand und Familienstand: Vielen älteren Menschen wird das Haus schlichtweg zu groß und der Haushalt sowie die Bewirtschaftung des Grundstückes sind ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich. Hinzu kommen teure Umbauten für altersgerechtes Wohnen oder schlechte öffentliche Verkehrsanbindungen, wenn das Autofahren immer anstrengender wird. Vor- und Nachteile gibt es viele, doch häufig spielen bei einem Hausverkauf vor allem emotionale Gründe eine Rolle.

 

Etwa 50 Prozent der Senioren wünschen sich, im eigenen Haus wohnen zu bleiben. pixabay.com © geralt (CC0 Public Domain)

 

Das eigene Haus verkaufen oder vermieten?

Die Entscheidung, aus den eigenen vier Wänden auszuziehen, ist für die Betroffenen häufig sehr schwierig. Schließlich hat das Haus einen hohen emotionalen Wert und viele Menschen haben zahlreiche Jahre ihres Lebens darin verbracht und verbinden wertvolle Erinnerungen mit dem Grundstück. Daher ist es verlockend, das Haus nicht zu verkaufen, sondern „nur“ zu vermieten. So kommt wenigstens noch monatlich ein Extra zur Rente rein und vielleicht ziehen ja die Kinder oder Enkelkinder irgendwann wieder ein.

Dennoch: Eine nüchterne Analyse spricht klar für den Verkauf des Hauses: Als Vermieter fallen zahlreiche Verpflichtungen an, welche im hohen Alter häufig nicht mehr ohne Unterstützung durchgeführt werden können. Hinzu kommen hohe Kosten bei anstehenden Reparaturen oder Umbauten, wie auch folgender Artikel zeigt. Wer also nicht auf die zuverlässige Hilfe der Kinder, Verwandten oder Bekannten zählen kann und sich eventuell sowieso in einem finanziellen Engpass befindet, für den ist der Hausverkauf die vernünftigere, einfachere und rentablere Lösung beim Umzug in eine Wohnung. Hinzu kommt, dass mit dem Erlös aus dem Hausverkauf eine neue Eigentumswohnung finanziert werden kann und die Wohnung nicht gemietet werden muss. Das schafft Sicherheit und finanzielle Freiheit sowie ein höheres Maß an Lebensqualität.

 

Nicht die nüchternen, sondern die emotionalen Faktoren machen den Hausverkauf häufig zu einer schwierigen Entscheidung. pixabay.com © mschiffm (CC0 Public Domain)

 

Den Verkauf richtig planen

Wer sich also nun für den Verkauf des eigenen Hauses entschieden hat, sollte diesen frühzeitig und sorgfältig planen. Denn wer zu lange wartet und dann eventuell aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen einen Notverkauf tätigen muss, erzielt meist einen schlechten Preis weit unter dem eigentlichen Marktwert. Es ist wichtig, sich genug Zeit zu nehmen, um einen seriösen und professionellen Verkäufer zu finden, der die richtigen Tipps geben kann und über das notwendige Fachwissen verfügt, um den bestmöglichen Preis für die Immobilie zu erzielen.

Eventuell würden sich noch ein Umbau oder eine Renovierung positiv auf den Erlös auswirken. Die richtige Einschätzung des Immobilienwertes ist das A und O für den Hausverkauf. Ansonsten wird aus der geplanten Altersvorsoge schnell ein Verlustgeschäft. Doch wie wird der Wert des Hauses überhaupt bestimmt?

 

Die Immobilienbewertung

Um den Preis für ein Haus so realistisch wie möglich einschätzen zu können, wird eine sogenannte Immobilienbewertung vorgenommen. Es handelt sich dabei um ein durch Rechtsvorschriften geregeltes Verfahren, das bei

  •         einem Verkauf,
  •         einer Scheidung,
  •         Erbauseinandersetzungen,
  •         Zwangsversteigerungen,
  •         einer Beleihung oder
  •        der Bilanzierung

umgesetzt wird. Diese kann online durchgeführt werden, zum Beispiel auf immobilienscout24.de, sowie auch durch einen Immobilienmakler oder externen Gutachter. Letzteres ist die teuerste Variante und eigentlich nur dann vonnöten, wenn das Dokument vor Gericht bestehen muss, zum Beispiel bei Scheidungs- oder Erbstreitigkeiten. Bei einem üblichen Hausverkauf hingegen, reicht auch ein günstigeres und weniger umfassendes Gutachten. Für den Hausverkauf wird in der Regel ein Makler herangezogen, der nach der Immobilienbewertung auch den Verkauf abwickeln kann.

Während die Internetbewertungen eher eine grobe Richtlinie darstellen, kann der Makler mehr unterschiedliche Faktoren berücksichtigen, kennt sich mit Immobilien, Markttrends und der entsprechenden Region gut aus und kann den Preis präzise bestimmen oder verkaufsfördernde Maßnahmen vorschlagen. Der Vorteil bei einem Makler ist, dass er bei einer Beauftragung zum Hausverkauf die Immobilienbewertung mit in den Gesamtpreis einschließt. Die Extrakosten entfallen also. Ein Gutachten jedoch, vor allem wenn es ein Vollgutachten für das Gericht ist, kostet je nach Gutachter bzw. Sachverständigem schnell mehrere Tausend Euro.

 

Ein Makler kann neben dem Verkauf auch die Immobilienbewertung für ein Haus übernehmen. pixabay.com © OpenClips (CC0 Public Domain)

 

Welche Faktoren beeinflussen den Immobilienwert?

Bei der Immobilienbewertung werden zahlreiche verschiedene Faktoren in die Preisermittlung einbezogen. Einer der wichtigsten ist die Lage des Hauses. Je städtischer und begehrter die Lage ist, desto höher ist auch der Preis für das Haus. Besonders exponierte Lagen können häufig ein Vielfaches des Vergleichswertes in der Umgebung verlangen. Doch auch die Umgebung selbst spielt eine große Rolle, zum Beispiel die Verkehrsanbindungen oder das Wachstum der Region. Als zweiter wichtiger Punkt spielen der Zustand und die Ausstattung der Immobilie eine tragende Rolle.

Je neuer, größer und luxuriöser das Haus ist, desto höher kann der Preis angesetzt werden. Besonders ausschlaggebend sind dabei nicht designtechnische Faktoren, wie Tapeten oder die Badeinrichtung, sondern die Infrastruktur des Hauses bezüglich der Heizungsanlage, den Fenstern, des Daches sowie der Isolierung. Zuletzt müssen auch rechtliche Aspekte beachtet werden: Wie frei kann der Käufer über das Grundstück oder Haus verfügen? Hat er dadurch einen besonderen Nutzwert? Gibt es Bebauungspläne und Vorschriften für das Grundstück? Bei Einschränkungen, zum Beispiel durch Denkmalschutz oder bestehende Mietverhältnisse, wird der Preis entsprechend gemindert.

Quick Links 1

Quick Links 2

Quick Links 3