Osteopathie auf Rezept

Osteopathie auf Rezept

16.07.2014

Ratgeber: Osteopathie auf Rezept

Viele Krankenkassen sehen die Osteopathie als sinnvolle Ergänzung - Foto: djd/IKK classic/thx

Krankenkasse übernimmt Kosten für die sanfte Heilmethode

Wer mit Kopfschmerzen zum Hausarzt geht, wird normalerweise nicht gefragt, ob er vor kurzem vielleicht einmal umgeknickt ist, als Kind einen Unfall hatte oder Schmerzen im Knie hat. Denn noch immer denken die meisten Schulmediziner eher in "Einzelteilen" - bei Kopfschmerzen wird der Kopf behandelt, nicht der Körper. Osteopathen sehen das anders. Für sie ist der Mensch eine Einheit, die als Ganzes therapiert werden muss.

Der Körper im Gleichgewicht

Begründet wurde die Methode von dem US-Mediziner Dr. Andrew T. Still (1828 - 1917). Er entdeckte, dass in unserem Körper vom kleinen Zeh bis zur Kopfhaut alles über Muskeln, Sehnen und Bindegewebe miteinander verbunden ist. Stimmt an einer Stelle etwas nicht, kann der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht geraten. Aus diesem Grund ist es für Osteopathen logisch, dass etwa ein blockierter Lendenwirbel für Nackenschmerzen sorgen oder ein verkrampftes Zwerchfell die Brustwirbelsäule beeinträchtigen kann. Der Erfolg gibt ihnen recht. Laut Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) sind jährlich rund 5,6 Millionen Patienten in osteopathischer Behandlung. Auch viele Krankenkassen sehen die alternative Heilmethode als sinnvolle Ergänzung und beteiligen sich an den Behandlungskosten. So übernimmt beispielsweise die IKK classic pro Kalenderjahr bis zu 150 Euro, mehr unter www.ikk-classic.de.

Mit den Händen sehen

Die wichtigsten Instrumente des Osteopathen sind seine Hände. Mit ihnen "sieht" er, ob Muskeln verspannt, Bindegewebsstrukturen (sogenannte Faszien) verhärtet oder Gelenke blockiert sind. Durch Druck, Drehung und Ziehen kann der Therapeut die Störungen lösen - oft in einer einzigen Behandlung. Auf diese Weise werden Nervenbahnen wieder durchlässig, Gewebsflüssigkeiten können ungehindert fließen und jede Zelle optimal versorgen. Dadurch soll der Körper seine Selbstheilungskräfte entfalten und sich selbst regenerieren können. Besonders häufig kommen osteopathische Techniken bei Rücken- und Gelenkproblemen zum Einsatz, aber auch bei chronischen Erkrankungen wie Allergien, Migräne oder Asthma.

So findet man einen guten Osteopathen

In Deutschland ist das Berufsbild des Osteopathen rechtlich nicht klar geregelt. Lediglich in Hessen gilt eine einheitliche Weiterbildungs- und Prüfungsordnung. Qualifizierte Therapeuten und Mediziner finden Patienten zum Beispiel über den Verband der Osteopathen (www.osteopathie.de). Hier können Interessierte eine Adressliste abrufen. Eltern, die einen auf Kinder spezialisierten Therapeuten suchen, kann das Online-Portal der Deutschen Gesellschaft für Kinder-Osteopathie (DGKO) weiterhelfen: www.kinderosteopathen.de.

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