Moderne Composite-Systeme in der Zahnmedizin

Moderne Composite-Systeme in der Zahnmedizin

04.02.2022

Ratgeber: Moderne Composite-Systeme in der Zahnmedizin

Pixabay © stocksnap (CC0 Public Domain) - In immer mehr modernen Zahnarztpraxen kommen moderne Composite-Systeme zum Einsatz.

In der restaurativen Zahnmedizin sind die Anforderungen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Anwender in Zahnarztpraxen und Dentallaboren brauchen Materialien, die den Erwartungen der Patienten in puncto Qualität und Ästhetik entsprechen. Dabei sollen so wenig Behandlungssitzungen wie möglich notwendig sein. Die dunklen Amalgamfüllungen wollen die Patienten schon lange nicht mehr. Die Restaurationen sollen sich farblich nicht von den natürlichen Zähnen unterscheiden. Dafür stehen moderne Composites für die direkte Versorgung zur Verfügung. Moderne Technologien, wie die Bulk-Fill-Technologie, machen die Arbeit mit Composite-Systemen noch effizienter. Mit dieser 4-mm-Schichttechnik entstehen erstaunlich schnell Restaurationen von hoher Qualität. Es sind nur ein oder zwei Schichten notwendig, sodass die sonst mögliche Fehlerquelle durch viele Schichten auf ein Minimum reduziert ist. Das erspart dem Zahnarzt zudem eine Menge Zeit. Der Arbeitstag wird effektiver.

 

Minimalinvasive Therapieansätze, zahnfarbene Werkstoffe – darauf legen die Patienten Wert

Mittlerweile sind moderne Composites ein wesentlicher Bestandteil minimalinvasive Therapieansätze und entsprechen dem Trend, minimalinvasive Therapieansätze und entsprechen dem Trend, immer mehr zahnfarbene Werkstoffe einzusetzen. Das ist den Patienten im Frontzahnbereich ganz besonders wichtig. Aber auch im Seitenzahnbereich kommen diese Werkstoffe immer mehr zum Einsatz. Sie haben den Vorteil, dass der Zahnarzt einen beschädigten oder kranken Zahn naturgetreu aufbauen kann. Durch die in den Composites enthaltenen sehr feinen Partikel lässt sich die Füllung derart polieren, dass sie am Ende natürlich glänzt. Damit ist selbst bei näherer Betrachtung fast kein Unterschied zur vorhandenen Zahnsubstanz erkennbar. Ganz neu sind die sogenannten Flowables, die dieser Großhändler bereits im Sortiment hat. Sie zeichnen sich durch einen Chamäleon-Effekt aus. Die Farbanpassung ist stufenlos. Die Farben entstehen nicht durch Farbpigmente im Material. Sie resultiert aus einer Kombination von Struktur und Reflexion der Farbe der umgebenden Zähne. Die Füllungen sind absolut natürlich und ästhetisch.

 

Bild: Pixabay © geralt (CC0 Public Domain) - Die modernen Materialien passen sich so gut an die vorhandenen Zähne und deren Farbe an, dass mit bloßem Auge kein Unterschied zu erkennen ist.

 

Die Vorteile von Composite-Zahnfüllungen

Composites stabilisieren den Zahn. Sie verkleben mit der harten Zahnsubstanz und sind dadurch viel besser und länger haltbar. Dennoch erfolgt die Behandlung sehr schonend. Die sehr gute Haftung lässt die Zähne wieder stabiler werden. Sie eignen sich auch als Basis für Inlays, Veneers, Kronen oder als Füllung nach einer Wurzelbehandlung. Zahnärzte raten nur dann von Composites ab, wenn der Zahn zu stark geschädigt ist und beispielsweise ein zu großes Loch entstanden ist oder im Bereich der Seitenzähne eine Zahnwand zerstört ist.

 

Was ist ein modernes Composite?

Das Wort Composite bedeutet eigentlich nur „zusammengesetzt“. Der moderne Hightech-Verbundwerkstoff besteht zu 80 Prozent aus feinsten Quarz-, Glas- und Keramikpartikeln. Die restlichen 20 Prozent sind ein spezieller, hochwertiger Kunststoff. 

Zu Anfang waren Kunststofffüllungen ein schlechter Ersatz für die bis dahin üblichen Amalgamfüllungen. Doch die modernen Materialien sind ein vollwertiger Ersatz. Zudem ist die Behandlung viel schonender, da der Zahnarzt den Zahn kaum beschleifen muss. Moderne Composites haben mittlerweile einen festen Platz in der Ästhetischen Zahnheilkunde. Gerade im Frontzahnbereich gibt es kaum etwas Besseres für schöne Zähne.

 

Bild: Pixabay © geralt (CC0 Public Domain) - Die korrekte und regelmäßige Zahnpflege ist für die Haltbarkeit der modernen Füllungen sehr wichtig.

 

Die Lebensdauer der modernen Füllungen liegt bei zehn bis zwanzig Jahren genau wie bei den Amalgamfüllungen auch. Allerdings halten sie viel höheren mechanischen Belastungen stand und sind zudem sehr abriebfest. Damit die Füllungen mit Composites maximal lange halten, muss der Patient seine Zähne regelmäßig korrekt reinigen und regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

 

Immer mehr Patienten lehnen den Klassiker Amalgam ab

In Deutschland kommt der klassische Füllstoff Amalgam immer weniger zum Einsatz. Viele Praxen verwenden ihn überhaupt nicht mehr. Das liegt in erster Linie an den fortschrittlichen Kunststoff-Füllstoffen, die auch in der Zahnarzt-Ausbildung eine immer wichtigere Rolle spielen. An der Uni Marburg beispielsweise machen die Studierenden zu 98 Prozent Füllungen aus Kunststoff und nur noch einen geringen Anteil Amalgam-Füllungen.

Aber auch immer mehr Patienten lehnen das Amalgam im Mund ab, weil darin umwelt- und gesundheitsschädliches Quecksilber enthalten ist. Amalgamfüllungen sind sicher, so der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Dennoch erhalten bestimmte Personengruppen keine Amalgamfüllungen mehr. Das sind: 

  • Kinder unter 15 Jahren
  • Schwangere und Stillende
  • Patienten mit Alzheimer, Multipler Sklerose oder anderen neurologischen Erkrankungen.

Auch die Patienten lehnen Amalgamfüllungen immer häufiger ab, selbst wenn dies bedeutet, dass sie zuzahlen müssen. Amalgam ist ein sehr dunkles Material, das oft sehr gut im Mund sichtbar ist. Die modernen Kunststoffe sind nicht zu erkennen. Wer allerdings keine Amalgamfüllung erhalten darf, ist von der privaten Zuzahlung zu seiner alternativen plastischen Füllung befreit.

 

Einige Zahnärzte verwenden nach wie vor Amalgam

Amalgam ist ein sehr guter und haltbarer Füllungsstoff. Bei Zahnärzten war und ist er teilweise noch immer sehr beliebt, weil er Spalten auch dann noch gut abdichtet, wenn er anfängt zu korrodieren. Das korrodierte Amalgam mögen die Bakterien in den Zähnen nicht. Deshalb befinden sich auch unter schlecht sitzenden Amalgamfüllungen nur selten Bakterien oder Sekundärkaries. Amalgam bringt allerdings ein anderes Problem mit sich: Das Material dehnt sich aus. Das kann Risse in den Zähnen zur Folge haben. Im schlimmsten Fall platzen die Zähne einfach, wenn sie sehr große Amalgamfüllungen tragen.

Im Seitenzahnbereich setzen viele Zahnärzte nach wie vor auf Amalgam als Standard. Die Krankenkasse zahlt dabei die Gesamtkosten der Behandlung. Insbesondere an schwer zugänglichen Stellen oder bei ausgedehnten Kariesdefekten ist Amalgam weiterhin die Füllung der Wahl, ganz besonders wenn an der Stelle hoher Kaudruck herrscht.

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