Eltern-Kind-Kuren – damit Eltern Kraft für den Alltag haben

Eltern-Kind-Kuren – damit Eltern Kraft für den Alltag haben

26.05.2023

Ratgeber: Eltern-Kind-Kuren – damit Eltern Kraft für den Alltag haben

Pixabay © surprising_shots (CC0 Public Domain) Eltern zu sein ist nicht immer idyllisch. Der Alltag kann ziemlich stressig sein.

In einer Mutter-Kind-Kur oder in einer Vater-Kind-Kur geht es vor allen Dingen darum, dass die Elternteile Zeit mit ihren Kindern verbringen, ohne all die Verpflichtungen aus dem Alltag. Denn der Alltag ist in vielen Familien mit Kindern sehr stressig. Erschöpfungszustände kommen dabei sehr häufig vor. In spezialisierten Kurkliniken finden Eltern Erholung und Unterstützung. Wer ein Attest vorlegen kann, bekommt finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse.

Viele Kurkliniken sind von viel Natur umgeben. Das Ambiente ist einladend, sodass sich die Gäste dort gleich wohlfühlen. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich mit anderen in der gleichen Situation auszutauschen. Dort können Eltern verschiedene Beschwerden medizinisch behandeln lassen, die oft sehr individuell sind.

Am häufigsten kommen Mütter und Väter in eine spezialisierte Kurklinik, weil sie überlastet sind. Das passiert oft durch zu viel Zeitdruck, beruflichen Stress, Probleme dabei, Beruf, Familie und Erziehung unter einen Hut zu bekommen. Erschöpfungs- und Angstzustände sind eine häufige Diagnose bei Eltern. Viele leiden aber auch unter Schlafstörungen oder haben körperliche Beschwerden durch die Überlastung, wie Migräne oder Rückenschmerzen.

 

Viele Kurkliniken sind gemeinnützig

Das Müttergenesungswerk arbeitet mit über 70 spezialisierten Kurkliniken zusammen, die alle gemeinnützig anerkannt sind. Dabei sind Kliniken der Arbeiterwohlfahrt und auch des Deutschen Roten Kreuzes. Private Angebote gibt es ebenfalls, beispielsweise von der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken. Dort gibt es für geschaffte Eltern und auch für pflegende Angehörige ein umfangreiches Angebot an Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen.

Eine klassische Vorsorgekur trägt dazu bei, dass die Eltern nicht ernsthaft erkranken oder der bestehende Gesundheitszustand sich nicht wesentlich verschlechtert. Im Jahr 2019 waren 47.000 Mütter und 2100 Väter in einer Eltern-Kind-Kurklinik, weil der Arzt ihnen eine Pause vom stressigen Alltag verordnet hat. Daran ist zu sehen, wie groß der Bedarf ist. Auch bei der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER gibt es ein entsprechendes Angebot für die Versicherten mit weiterführenden Informationen zu den Vorteilen von Eltern-Kind-Kuren.

 

Etwa 25 Prozent der Mütter sind kurbedürftig

Menschen, die sich um andere Menschen kümmern, für sie sorgen, sind im Vergleich mit Menschen, die zum Beispiel keine Kinder haben, in einer speziellen gesundheitlichen Situation. Laut Müttergenesungswerk sind rund 25 Prozent der Mütter und etwa 15 Prozent der Väter reif für eine Kur. Im Vergleich zu noch vor drei oder vier Jahren hat sich laut einer Familienstudie der AOK der Zustand der Elterngesundheit um etwa 12 Prozent verschlechtert. 

Es fehlen Kinderbetreuungsmöglichkeiten, viele arbeiten immer noch im Homeoffice, was zu häuslicher Isolierung führt. Das sind starke psychische Belastungen für die Eltern. Doch es ist wichtig, dass die Eltern sich selbst nicht aus den Augen verlieren und sich gut um sich selbst kümmern. Der nur wer sich gut um sich selbst kümmert und wem es entsprechend gut gut, ist auch in der Lage sich gut um andere zu kümmern. 

 

So wird die Eltern-Kind-Kur beantragt

Wer sich wiedererkennt und sich als Elternteil erschöpft fühlt, kann in einfachen Schritten eine Eltern-Kind-Kur beantragen.

  • Als Erstes gilt es sich selbst und den eigenen Gesundheitszustand zu betrachten. Wer der Meinung ist, dass es Zeit für eine Kur ist, kann einen Kurantrag ausfüllen. Beim Ausfüllen sind die Mitarbeiter des Müttergenesungswerkes, die bundesweit in etwa 1.000 Beratungsstellen vertreten sind, gerne behilflich. Die Berater, das kann auch ein privater Berater sein, informieren über die Möglichkeiten und die Auswahl der richtigen Kurklinik.
  • Als Nächstes ist ein Attest vom Arzt notwendig, der die Vorsorge- oder Rehamaßnahme verordnet. Nur wer auch gesundheitliche Probleme hat, erfüllt die Voraussetzungen, um eine Kur zu bewilligen. Die Krankenkasse prüft beispielsweise die speziellen Belastungen jedes Einzelnen. Daher ist es sinnvoll, die eigene Situation detailliert zu schildern. Zu den Gründen können auch eine Trennung, ein Todesfall in der Familie oder der Druck für Alleinerziehende sein. Wenn das Kind ebenfalls Erkrankungen hat, braucht es ein eigenes Attest.
  • Bei der Auswahl der Kurklinik steht den Eltern ein Wahlrecht zu. Je nach Erkrankung kommen dabei andere Einrichtungen infrage. Die spezialisierten Kurkliniken haben unterschiedliche Schwerpunkte. Bei der Auswahl kann die Nähe zum Wohnort eine Rolle spielen oder die Größe der Einrichtung. Es gibt Kliniken nur für Mütter und welche, in denen sowohl Mütter als auch Väter untergebracht sind.

Wenn ein Elternteil zur Kur muss, ist es möglich die Kinder mitzunehmen, weil beispielsweise zu Hause die Betreuung nicht gewährleistet ist. Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Kinder gesundheitliche Probleme haben. Dabei gilt eine Altersgrenze von 12 Jahren, in Ausnahmefällen sind es 14 Jahren. Für die Kinder gibt es ein umfangreiches Freizeitangebot und auch für die Betreuung ist gesorgt. In vielen Kliniken gibt es schulbegleitenden Unterricht, sodass die Kinder nicht zu viel vom Unterrichtsstoff versäumen.

Das Attest des Arztes wird bei der Krankenkasse eingereicht, ein gesondertes Schreiben ist dafür meistens nicht notwendig. Innerhalb von etwa drei Wochen entscheidet die Krankenkasse über den Kuraufenthalt. Bei einer positiven Entscheidung geht es meist bald los. 

Wie lange die Frist ist, bis die Eltern mit Kind ihre Kur antreten müssen, steht im Bescheid. Lehnt die Krankenkasse den Antrag ab, haben Versicherte die Möglichkeit Widerspruch einzulegen, der in vielen Fällen erfolgreich ist.

In der Kurklinik gibt es viele Anwendungen, Sport, Gruppengespräche und Seminare, die dazu beitragen sollen, den Gesundheitszustand zu verbessern, um dem Alltag wieder besser standhalten zu können.

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