Besser gut bei Stimme - Die Belastbarkeit und Ausdauer des Sprechorgans kann man selbst beeinflussen

Besser gut bei Stimme - Die Belastbarkeit und Ausdauer des Sprechorgans kann man selbst beeinflussen

04.08.2015

Ratgeber: Besser gut bei Stimme - Belastbarkeit und Ausdauer des Sprechorgans

Eine ausdauernde und belastbare Stimme ist vor allem auch eine Frage des richtigen eigenen Verhaltens. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp

Wer eine wichtige Rede, eine berufliche Präsentation oder einen Auftritt absolvieren muss, sollte gut bei Stimme sein. Viele Menschen ahnen nicht, dass die Belastbarkeit und Ausdauer ihres Sprechorgans maßgeblich von ihrem eigenen Verhalten abhängt. "Die Grundlage für eine gut funktionierende Stimme ist eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung von etwa zwei bis drei Litern täglich.

Dabei sollte vorrangig Wasser getrunken werden", weiß die Kieler Logopädin Beatrice Rathey-Pötzke. Aufwärmübungen vor längeren Vorträgen dienten dazu, den Körper vorzubereiten - ähnlich wie beim Sport. Da der ganze Körper an der Stimmbildung beteiligt ist, rät Rathey-Pötzke dazu, während eines längeren Vortrags Positions- und Haltungswechsel vorzunehmen. Auf diese Weise könnten Spannungen im Organismus abgebaut werden, die ihrerseits für Stimmstörungen mitverantwortlich seien.

Schleimhäute befeuchten und schützen

Stimmprobleme wie Hustenreiz, ein trockener Hals, Heiserkeit oder Halskratzen deuten darauf hin, dass die Stimme an ihre Grenzen kommt. "Dagegen hilft beispielsweise das Lutschen von 'GeloRevoice' Halstabletten. Sie entfalten im Mund- und Rachenraum ein Hydro-Depot, befeuchten und schützen die gereizten Schleimhäute", so Rathey-Pötzke. Halsbonbons hingegen hätten nicht den gleichen Effekt. Einige könnten je nach Zusammensetzung der Inhaltsstoffe sogar über die Zeit eine austrocknende oder die Schleimhaut reizende Wirkung haben und seien daher nicht zu empfehlen.

Stimmprobleme können auch durch typische Fehler bei der Tonproduktion ausgelöst werden. So sprechen einige Redner sehr angestrengt und mit viel Druck, was die Stimmbänder belasten kann. Auch die so genannte Schnappatmung, eine Atemtechnik, die lautstark und mit zu viel Kraftaufwand vollzogen wird, kann zu Verkrampfungen während des Sprechens führen.

Stimmstörungen frühzeitig therapieren

"Patienten, die unter wiederkehrenden Sprechproblemen leiden, sollten nicht zu lange mit der Behandlung warten", mahnt Beatrice Rathey-Pötzke. Sind die Stimmprobleme bereits sehr ausgeprägt, könne eine längere Behandlung notwendig sein, um den gesunden Stimmklang wiederzuerlangen. Falsche Muster hätten sich in diesem Fall meist über einen langen Zeitraum eingeschlichen.

"Wenn sich etwa jemand das Räuspern angewöhnt hat, was die Stimmbänder auf Dauer angreifen kann, muss man dieses schädliche Verhaltensmuster mühsam wieder abtrainieren", so Rathey-Pötzke. Daher sei es gerade für Berufssprecher sinnvoll, präventiv zu arbeiten, etwa in Form von Atemübungen unter Anleitung, die dann in den Alltag integriert werden können.

 

Das kann der Stimme schaden

- Trockene Heizungsluft, Dämpfe oder Staub können die Schleimhaut der Atemwege reizen, sie kann austrocknen und wird anfällig für Infektionen.

- Alkohol und der übermäßige Genuss von Kaffee, grünem oder schwarzem Tee hat ebenfalls eine dehydrierende Wirkung.

- Stress schadet der Stimme. Wer unter schlechten akustischen oder klimatischen Bedingungen redet, muss sich extrem anstrengen und verfällt in ein ungünstiges körperliches und psychisches Muster, das sich durch Heiserkeit äußern kann.

- Flüstern ist bei Heiserkeit tabu, da es die Stimmbänder zusätzlich schädigen kann.

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