Hafermilch – Schlechter als ihr Ruf?
Hafermilch – Schlechter als ihr Ruf?
29.05.2025

Bild von Ekaterina Ershova auf Pixabay
In den letzten Jahren hat sich Hafermilch zu einer beliebten Milchalternative entwickelt. Ob im Kaffee, Müsli oder einfach pur – die milchige Konsistenz und der leicht süßliche Geschmack haben viele überzeugt. Doch immer mehr Stimmen warnen vor möglichen Nachteilen. Ist Hafermilch tatsächlich schlechter als ihr Ruf? Und wie sieht es mit den industriellen Herstellungsprozessen aus?
Die industrielle Herstellung von Hafermilch
Bei der industriellen Produktion von Hafermilch wird das Getreide durch einen enzymatischen Prozess gespalten. Dies hat zur Folge, dass ein gewisser Zuckergehalt, hauptsächlich in Form von Maltose, entsteht. Während dieser Prozess die cremige Konsistenz der Hafermilch erzeugt, führt er auch dazu, dass der Zuckergehalt ansteigt. Leider findet man diese Herstellungsweise nicht auf den Verpackungen, was Verbraucher im Unklaren darüber lässt, was sie tatsächlich konsumieren.
Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Besonders problematisch ist die plötzliche Blutzuckererhöhung, die nach dem Genuss von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln eintritt. Langfristig könnte dies nicht nur Falten und Akne begünstigen, sondern auch das Risiko für Diabetes erhöhen. Diese Risiken rufen Skepsis hervor, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele Menschen Hafermilch als gesunde Alternative zu Tiermilch betrachten.
Nährstoffe und Zusatzstoffe
Ein weiteres Problem bei vielen industriell hergestellten Hafermilchsorten sind die enthaltenen Zusatzstoffe. Häufig werden Emulgatoren, Stabilisatoren und Konservierungsmittel eingesetzt, um die Haltbarkeit zu verlängern und die Textur zu verbessern. Diese Zusatzstoffe können das Darmmikrobiom stören und zu Entzündungen führen. Ein gesundes Mikrobiom ist jedoch entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und die Immunabwehr.
Zudem wird oft übersehen, dass Hafermilch im Vergleich zu anderen pflanzlichen Milchalternativen, wie Mandel- oder Sojamilch, relativ wenige Nährstoffe enthält. Wichtige Vitamine und Mineralien wie Calcium, Eisen oder Vitamin B12 sind in der Regel weniger vorhanden und müssen gegebenenfalls durch andere Quellen ergänzt werden. Wenn du also auf eine ausgewogene Ernährung achtest, könnte Hafermilch nicht die optimale Wahl sein.
Alternative: Vegane Milchalternativen selbst machen
Wenn du die Kontrolle über die Zutaten und die Nährstoffzusammensetzung haben möchtest, ist es eine gute Idee, vegane Milchalternativen selbst herzustellen. Dies ermöglicht nicht nur die Vermeidung von unerwünschten Zusatzstoffen, sondern auch die individuelle Anpassung der Rezepturen nach deinem Geschmack und Bedarf. Hier ist ein einfaches Rezept für Mandelnmilch:
Rezept für selbstgemachte Mandelmilch
Zutaten:
- 1 Tasse rohe Mandeln
- 4 Tassen Wasser (plus zusätzlich Wasser zum Einweichen)
- Optional: 1-2 Esslöffel Honig, Agavensirup oder Datteln für die Süße
- Eine Prise Salz
- Vanilleextrakt nach Geschmack (optional)
Zubereitung:
1. Mandeln einweichen: Die Mandeln in eine Schüssel geben und mit Wasser bedecken. Lass sie mindestens 8 Stunden oder über Nacht einweichen. Dies macht die Mandeln weicher und verbessert die Nährstoffaufnahme.
2. Mandeln abspülen: Nach dem Einweichen die Mandeln abgießen und gründlich abspülen.
3. Mixen: Gebe die Mandeln zusammen mit 4 Tassen frischem Wasser in einen Hochleistungsmixer. Mixe die Mischung für etwa 1-2 Minuten, bis sie schön cremig und homogen ist.
4. Abseihen: Gieße die Mischung durch ein Nussmilchbeutel oder ein sauberes Küchentuch in eine große Schüssel oder einen Krug. Drücke die Masse gut aus, um so viel Flüssigkeit wie möglich zu extrahieren.
5. Verfeinern: Füge optional Süßungsmittel, eine Prise Salz oder Vanilleextrakt hinzu und mische gut.
6. Aufbewahren: Fülle die fertige Mandelmilch in einen luftdichten Behälter und lagere sie im Kühlschrank. Sie sollte innerhalb von 3-5 Tagen verbraucht werden.
Nussmilchvariationen
Du kannst auch andere Nüsse verwenden, um verschiedene Geschmäcker zu kreieren. Cashew- oder Haselnussmilch sind wunderbare Alternativen. Das Rezept bleibt ähnlich – einfach die Nüsse einweichen, mixen, abseihen und nach Belieben verfeinern.
Fazit
Hafermilch hat unbestreitbar ihre Vorteile, doch die industriell hergestellten Varianten zeigen Schwächen, wenn es um Nährstoffgehalt und unerwünschte Zusatzstoffe geht. Wer gesund leben möchte, sollte sich möglicherweise stärker auf selbstgemachte pflanzliche Milchalternativen konzentrieren. Die Zubereitung zu Hause ist nicht nur einfach, sondern gibt dir auch die Freiheit, die Zutaten und die Süße selbst zu bestimmen. So steht einem bewussten Genuss nichts im Wege!