So beugt man Herzgefahren vor

So beugt man Herzgefahren vor

20.01.2016

Ratgeber: So beugt man Herzgefahren vor

Herzprobleme können viele Ursachen haben z.B. ein zu hoher Bluthochdruck. Foto djd Wörwag Pharma Colourbox

Expertentipp von Dr. med. Rainer Matejka, Facharzt für Allgemeinmedizin / Naturheilverfahren, Experte für biologische Medizin (Univ. Mailand) und medizinischer Leiter der Matejka Tagesklinik in Kassel.

 

Wer denkt, dass der Körper bei Gefahren fürs Herz Alarm schlägt, der irrt:

Viele Gesundheitsprobleme, die unsere „Pumpe“ belasten, entwickeln sich leise und schleichend. „Einen erhöhten Blutdruck spürt man mitunter, z.B. in Form von Schwindel oder Stirndruck.

Das ist aber ein unsicheres Zeichen, so dass man sich nicht darauf verlassen kann. Ein hoher Blutzucker macht sich nur bei extremer Entgleisung bemerkbar. Der mäßige Blutzuckeranstieg bleibt oft unbemerkt. Erhöhte Blutfette zeigen keinerlei unmittelbare Symptomatik“, erklärt Dr. med. Rainer Matejka und betont: „Deswegen sind Kontrollen dieser drei Parameter vor allem ab dem 40. Lebensjahr wichtig.“

 

Drei Dinge helfen bei der Vorsorge

Der Experte zitiert eine internationale Studie, nach der man mit drei Dingen bereits rund 80 Prozent der Herzinfarkte und Schlaganfälle vermeiden könne: Nicht rauchen, gesunde Ernährung („mediterrane Kost“) und regelmäßige Bewegung (dreieinhalb Stunden pro Woche). Dr. Matejka: „Zudem empfehle ich, den Blutdruck zumindest stichprobenartig selbst zu messen. Risikofaktoren im Blut (Fette, Harnsäure, Blutzucker) sollten jährlich beim Arzt untersucht werden.“ Dies sei besonders wichtig, wenn sich innerhalb der Familie mehrere Fälle von Herzinfarkten und Schlaganfällen ereignet hätten.

Die positive Wirkung von Vitalstoffen

Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen ist zu achten, da einige dieser lebenswichtigen Nährstoffe für eine reibungslose Funktion von Herz und Kreislauf unverzichtbar sind. „So entfaltet zum Beispiel Magnesium vielfältige Effekte. Es wirkt entkrampfend, entsäuernd, verbessert die Blutfließeigenschaften, senkt (leicht) den Blutdruck, stabilisiert den Herzrhythmus und soll obendrein sogar antidepressiv wirken“, erläutert Rainer Matejka.

Auch bei Stress können Magnesium-Gaben zur Nacht, z.B in Form von Magnesiumorotat, sinnvoll sein, so der Experte. Im Magnesiumorotat ist der Mineralstoff an Orotat (Orotsäure) gebunden. Diese vitaminähnliche Substanz unterstützt die Wirkung des Magnesiums und kann Verlusten an dem Mineralstoff entgegenwirken, die gerade bei Stress, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig auftreten.

Doch man kann noch mehr gegen die stillen Herzgefahren tun: „Zunehmend wird auch die Bedeutung von (Dauer-) Stress erkannt“, sagt der Experte für biologische Medizin. Sein Rat: Die Belastung durch beruflichen (Dauer-) Stress - aber auch durch Familien- und Freizeitstress - reduzieren und dadurch das Herz schonen.

 

INFOKASTEN

Weitere Informationsquellen für Interessierte:

Auf der Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kann man sich über die Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen informieren: gesundheitsforschung-bmbf.de, Unterpunkt „Krankheiten erforschen“, Unterpunkt „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“.

Das Aufklärungs-Angebot der Deutschen Herzstiftung unter herzstiftung.de ist besonders umfangreich. Hier kann man auch sein Herzinfarkt-Risiko testen.

Das Thema Bluthochdruck wird ausführlich auf der Homepage der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention hochdruckliga.de behandelt. Darüber lassen sich auch zertifizierte Hypertonie-Zentren und spezialisierte Fachärzte finden.

Vielfältige Informationen und Tipps zum Thema Stress-Abbau findet man unter stress-schutz.de. Mit Hilfe von online-Fragebögen kann man hier seine persönliche Stress-Belastung und die eigenen Stress-Bewältigungsstrategien testen.

Die Seite experten-im-chat.de/herz-in-gefahr zeigt ein Chatprotokoll mit Fragen und Antworten zu diesem Thema.

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