Die wichtigsten Fragen zur Prostatavergrößerung

Die wichtigsten Fragen zur Prostatavergrößerung

28.06.2016

Ratgeber: Die wichtigsten Fragen zur Prostatavergrößerung

Bildquelle: Dr. Reinhold Schaefer

Etwa jeder zweite Mann über 50 und nahezu jeder über 80 Jahre leidet an einer Prostatavergrößerung. Meist setzt die gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse, die für die Produktion von Spermien zuständig ist, jedoch schon ab dem 30. Lebensjahr ein. Diese Veränderung ist ein ganz natürlicher Prozess. Etwa jeder fünfte Betroffene muss sich einer Behandlung unterziehen. Ausnahmslos jeder sollte sich jedoch einmal im Jahr untersuchen lassen. Dr. Reinhold Schaefer, Urologe und ärztlicher Geschäftsführer des Ärztenetzwerks Uro-GmbH Nordrhein beantwortet die wichtigsten Fragen:

Welche Probleme kann eine vergrößerte Prostata machen?

„Im Gegensatz zum Prostatakrebs, der überwiegend im äußeren Bereich der Prostata auftritt, entwickelt sich die Vergrößerung hauptsächlich in der inneren Zone. Durch die Nähe zu Harnröhre kann es zu Einengungen kommen – verbunden mit unterschiedlich starken Problemen beim Wasserlassen.“

Welche Symptome deuten auf eine Prostatavergrößerung?

„Betroffene bemerken oft, dass sich der Harnstrahl abschwächt, Startschwierigkeiten beim Urinieren auftreten und mehrere Versuche notwendig sind, die Blase vollständig zu entleeren. Weitere Indizien für eine Vergrößerung sind vermehrtes Pressen beim Wasserlassen, immer häufiger stattfindende Toilettengänge oder nachtropfender Harn.“

Welche Folgen hat das?

„Eine vergrößerte Prostata führt manchmal zu einer vermehrten Restharnbildung. Verbleibt Urin in der Blase, siedeln sich wiederum leichter Keime an und das Risiko für Harnwegsinfekte und Nierensteine steigt. Im schlimmsten Fall vergrößert sich die Prostata so stark, dass es zum Urinstau kommt, der auch Nieren schädigen kann.“

Wie oft sollten Männer zur Vorsorge?

„Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Kassen sieht in Deutschland für Männer ab 45 einmal jährlich eine Prostatauntersuchung vor. Der Gang zum Facharzt ist allein schon aus dem Grund wichtig, um die gutartige Erkrankung von einem möglichen Prostatakrebs abzugrenzen.“

Und was macht der Urologe?

„Neben einer ausführlichen Anamnese nimmt der Arzt auch eine körperliche Untersuchung vom Enddarm aus vor, um eine vergrößerte Vorsteherdrüse zu diagnostizieren. Begleitende Harn- und Bluttests geben Hinweise auf Nierenfunktion und eventuelle bakterielle Infekte. Harnstrahlmessungen, Ultraschalluntersuchungen sowie die Bestimmung des PSA-Werts sind weitere wichtige Bestandteile.“

Kann man den PSA-Test auch beim Hausarzt durchführen?

„Die Testergebnisse sind individuell zu betrachten und fallen von Mann zu Mann verschieden aus. Deshalb ist es wichtig, dass wir den PAS-Wert jedes Jahr mit derselben Bestimmungsmethode erheben. So haben wir Vergleichsdaten, die wir besser interpretieren können. Die Untersuchung sollte nur der Urologe vornehmen. Ähnlich den Auswertungen in spezialisierten Brustzentren, die Mammografien und Ultraschall bei Frauen durchführen und die Ergebnisse gut einschätzen können, bedarf die richtige Interpretation aller Werte einen großen Erfahrungsschatz.“

Wie sieht die Therapie aus?

„Empfinden Patienten die Beeinträchtigungen durch die Prostatavergrößerung nur wenig störend, reicht eine jährliche Kontrolle aus. Ist die Lebensqualität deutlich vermindert, leitet der Urologe eine Therapie ein. Je nach Schwere der Symptome, anderen Erkrankungen und Patientenwunsch kommen medikamentöse oder operative Therapien zum Einsatz. Oft bereitet eine vergrößerte Prostata jedoch keine Probleme. Muss doch operiert werden, verringern sich bei den meisten Patienten die Symptome deutlich.“

Weitere Informationen erhalten sie unter www.urologen-nrw.de.

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