Der Rhythmus des Lebens

Der Rhythmus des Lebens

06.07.2014

Ratgeber: Der Rhythmus des Lebens

Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu - Die Organuhr Copyright: © Mankau Verlag

Im Mittelpunkt der jahrtausendealten Heilslehre steht der ganze Mensch als Teil eines lebendigen Kosmos, in dem alles dem ewigen Wechselspiel natürlicher Gegensätze unterliegt. Organe und ihre Erkrankungen verweisen demnach über ihre anatomische Bedeutung hinaus auf ganzheitliche Funktionskreise, die in engem Zusammenhang mit den zyklischen Abläufen der Natur stehen. Die "Organuhr" ist deshalb ein wirksames Instrument zur Diagnostik und Therapie körperlicher und psychosomatischer Beschwerden.

In Einklang mit dem Lauf der Welt

Die Weltanschauung, die der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zugrunde liegt, findet sich in Grundzügen bereits in der chinesischen Religions- und Philosophielehre des Daoismus. Dessen Hauptwerk, das "Tao Te King" des legendären Laotse, postuliert, dass der Mensch zur Erlangung von Glück und Unsterblichkeit mit dem Lauf der Welt, dem Dao (chines. "Weg, Gesetz"), in Einklang leben muss. Denn alles im Kosmos ist Veränderung und einem ewigen Wandel unterworfen - auch der Mensch.
In der TCM finden sich viele Elemente dieser Lehre wieder - die kosmologische Vorstellung von Himmel und Erde, die Lehre der fünf Wandlungsphasen, das Konzept der universellen Lebensenergie Qi und des Gegensatzpaares Yin und Yang, dem zufolge alles Sein von Gegensätzen bestimmt wird. Im Daoismus bildeten sich auch bereits bewährte Therapietechniken heraus, wie die Bewegungs- und Atemübungen des Qigong oder Tai Chi. Der in München lebende Heilpraktiker und TCM-Experte Prof. Li Wu führt in seinem neuen Ratgeber "Die Organuhr" in deren Grundlagen ein und erläutert, wie viele Leiden des modernen Menschen damit wirksam therapiert werden können.

Gesundheit und Krankheit in der TCM

Die beiden Urkräfte Yin und Yang gehören zu den elementaren Grundbegriffen der chinesischen Weltanschauungslehre. In ihrer Polarität und Gegensätzlichkeit symbolisieren sie die universellen Grundkräfte des Lebens, die in allen Bereichen des Himmels und der Erde und im gesamten Universum zum Tragen kommen.

Bei einem gesunden Menschen befinden sich diese beiden polaren Kräfte in einem harmonischen, wechselseitigen Gleichgewicht. Gerät das Gleichgewicht von Yin und Yang jedoch aus dem Takt, führt das auf körperlicher wie seelischer Ebene zu Krankheiten. Nach der TCM ist das Qi der Ursprung allen Lebens - nicht nur des Menschen und aller Lebewesen, sondern auch der Natur und des allumfassenden Universums. Bei vitalen und gesunden Menschen durchströmt das Qi harmonisch, gleichmäßig und unbeschwert den ganzen Körper und versorgt ihn auf körperlicher wie auf geistiger Ebene mit Lebensenergie: Bewegung, Verdauung, aber auch das Denken, das Fühlen und die sinnliche Wahrnehmung sind Ausdruck des Qi.

Wenn die Lebensenergie durch irgendwelche Disharmonien und Mangelerscheinungen blockiert wird und nicht frei fließen kann, stagniert oder sogar entweicht, treten Schmerzen und Beschwerden auf. Es kommt zu körperlichen, aber auch seelischen Erkrankungen. Es liegt also mit in unserem eigenen Ermessen, Disharmonien und damit Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen. Die TCM legt deshalb ein besonderes Gewicht auf die Vorbeugung.

Diagnostik und Therapie nach der Organuhr

Die Organe in der TCM decken sich nicht mit der westlichen Vorstellung dieses Begriffs. Ihre Definition beschränkt sich nicht auf ihre rein anatomische Bedeutung. Sie sind vielmehr als "Organkreise" - als Funktionskreise - zu verstehen, die sowohl den körperlichen wie auch den seelisch-geistigen Bereich umfassen und immer auch in Verbindung zu anderen Funktionskreisläufen bzw. Organen stehen. Durch die Arbeitsteilung und das Zusammenwirken der Organe wird der Organismus am Leben gehalten.

Gesteuert werden die Aktivitäten von der Lebensenergie Qi, die von einer Wandlungsphase zur nächsten strömt und alles durchdringt. Deshalb zielt die Diagnose bei der TCM darauf ab, Störungen des Qi-Flusses und Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen, um mithilfe geeigneter Therapien Blockaden zu lösen und Schwachstellen zu beheben. Dabei zeigt die "Organuh"“ den Rhythmus an, in dem das Qi jeweils einen Organkreis besonders stark durchströmt und dort seinen Höhepunkt erreicht. Wenn diese Zeiten beachtet und die Aktivitätsströme genutzt werden, während wir gleichzeitig die Ruhephasen einhalten, leisten wir einen großen Beitrag zu unserem Wohlbefinden und unserer Gesundheit.

Wer den Tag mit der Organuhr gleichmäßig strukturiert, kann durch eine rechtzeitige, sanfte und ausgleichende Heilbehandlung zu Gesundheit und Wohlbefinden zurückfinden, ohne auf Medikamente oder chemische Wirkstoffe zurückzugreifen.

 

Buch-Tipp:

Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu. Die Organuhr. Leben im Rhythmus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). 1. Auflage Mai 2014, Taschenbuch, 12 x 19 cm, 188 Seiten, 9,95 Euro (D) / 10,30 Euro (A), ISBN 978-3-86374-144-0.

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