5 Fakten zur Herzinsuffizienz - Was Betroffene wissen müssen

5 Fakten zur Herzinsuffizienz - Was Betroffene wissen müssen

09.04.2016

Ratgeber: 5 Fakten zur Herzinsuffizienz - Was Betroffene wissen müssen

Bildquelle © Asklepios Dr Christian Frerker

Viele Menschen fürchten sich im Alter vor einem Herzinfarkt. Allerdings unterschätzen die meisten die Gefahr einer Herzinsuffizienz, kurz HI, unter der etwa drei Millionen Betroffene in Deutschland leiden und die jährlich über 48.000 Todesopfer fordert. Doch was genau ist eine HI, wie macht sie sich bemerkbar und führt die Herzschwäche immer zum Tod?

„Erkennen Betroffene erste Anzeichen und schätzen Symptome richtig ein, können sie mithilfe richtiger Therapien ihr Leben noch lange genießen“, weiß Dr. Christian Frerker, Oberarzt der Abteilung für Kardiologie in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg, und gibt einen kurzen Einblick in die wichtigsten Fakten einer Herzinsuffizienz.

 

Fakt 1: minimierte Leistung

Unter einer HI verstehen Ärzte eine reduzierte Pumpfunktion des Herzens, die auf eine Schwächung des Herzmuskels zurückzuführen ist. Dadurch entstehen Versorgungsengpässe in wichtigen Organen, was die Lebensqualität immer weiter einschränkt.

Fakt 2: Ursachen erkennen

Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Bluthochdruck, Rhythmusstörungen und Entzündungen von Herzmuskel oder -klappe können auf Dauer eine Insuffizienz hervorrufen. Dabei kämpft das Herz wie ein Hochleistungssportler kontinuierlich gegen die belastenden Widrigkeiten an. Um den hohen Anforderungen standzuhalten, vergrößert sich der Muskel krankhaft.

„Zwar helfen diese körpereigenen Notfallpläne kurzfristig, im Laufe der Zeit schwächen sie den Lebensmotor jedoch und begünstigen das Fortschreiten chronischer Herzschwäche“, weiß Dr. Frerker. Zusätzlich setzen auch Faktoren wie ungesunde Ernährung, Stress, wenig Bewegung sowie Alkoholmissbrauch und Tabakkonsum dem lebenswichtigen Organ zu.

Fakt 3: Symptome richtig deuten

Als Folge einer HI kommt es entweder zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen im Blutkreislauf. Letztere Erkrankung führt dazu, dass das Blut wichtige Organe und Muskeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt, was eine verminderte Belastbarkeit und Atemnot bei anstrengender Tätigkeit, später sogar im Ruhezustand, mit sich bringt. Beim Rückwärtsversagen staut sich das Blut zuerst in die Lunge zurück und anschließend in die Körpervenen.

Dadurch steigt der Druck in den Gefäßen und Betroffene bemerken Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, zuerst an Knöcheln, Schienbein und Fußrücken. Auch häufige Toilettengänge in der Nacht deuten auf einen geschwächten Herzmuskel hin. Denn im Liegen lässt sich das Blut einfacher durch den Körper pumpen und die Nieren versuchen, im Schlaf überschüssige Wassereinlagerungen auszuscheiden.

Fakt 4: moderne Behandlungsmethoden

Ärzte leiten je nach Schweregrad und Art der ursächlichen Erkrankung entsprechende Therapien ein. Diese reichen von Änderung der Lebensgewohnheiten über Medikamentengabe bis hin zu minimalinvasiven Eingriffen und offenen Operationen. „Dabei können selbst jene Patienten wieder ein aktives Leben führen, die vorher eine deutlich reduzierte Lebensqualität hatten.

Möglich machen das katheterbasierte Verfahren wie beispielsweise das schonende Mitralklappen-Clipping. Hier hilft der sogenannte MitraClip Patienten mit Atemnot, bei denen sich infolge einer Herzschwäche eine Undichtigkeit der Mitralklappe, auch Mitralklappeninsuffizienz genannt, entwickelt hat“, erklärt der Kardiologe.

Fakt 5: gesteigerte Lebenserwartung

„Vor etwa 50 Jahren war die Diagnose ein sicheres Todesurteil“, gibt der Experte zu bedenken. Heutzutage hängt die Lebenserwartung allerdings von der Genese, also der Ursache der Erkrankung, dem Alter und letztendlich vom Patienten selbst ab. Halten sich Betroffene beispielsweise an die regelmäßige Einnahme verabreichter Medikamente, selbst wenn keine Symptome bestehen, besteht eine gute Prognose ohne einschränkende Beschwerden.

„Jeder Verdacht auf eine Verschlechterung des Zustandes sollte ernst genommen werden und Kontrolluntersuchungen sollten häufiger stattfinden“, warnt Dr. Frerker und gibt abschließend einen wichtigen Vorsorge-Tipp: „Wer regelmäßig Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker untersuchen lässt, kann Risikofaktoren frühzeitig erkennen und vorbeugen.“

Weitere Informationen unter www.herzklappenhilfe.de .

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