Zurück ins Leben dank Neurostimulator - Modernes Behandlungsverfahren arbeitet mit elektrischen Impulsen

Zurück ins Leben dank Neurostimulator - Modernes Behandlungsverfahren arbeitet mit elektrischen Impulsen

23.07.2015

Aktuelles: Zurück ins Leben dank Neurostimulator

Bildquelle: St. Jude Medical - Erika P.

Mit der Hoffnung, dass die Schmerzen endlich weniger werden, ließ sich Erika P. aufgrund einer Schaufensterkrankheit im Frühjahr 2012 behandeln. Doch aus Zuversicht wurde Verzweiflung, als sich nach dem Eingriff ihr Gesundheitszustand rapide verschlechterte und neue Beschwerden auftraten, die sie komplett aus dem Alltag rissen. Dr. Matthias Runge, Neurochirurg aus der Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie Euskirchen und dem Marien-Hospital Euskirchen, konnte der Patientin schließlich mit einem speziellen Neurostimulator helfen.

Nichts geht mehr

Ablagerungen in den Gefäßwänden, die dazu führen, dass sich die Schlagadern verengen – das ist die Ursache für die sogenannte Schaufensterkrankheit. Erika P. litt an dieser Erkrankung und bekam daraufhin Gefäßstützen, sogenannte Stents, an der betroffenen Stelle im Bauchbereich gesetzt, um den regulären Blutfluss wiederherzustellen.

Doch bereits kurz nach dem Eingriff merkte die inzwischen 64-Jährige, dass etwas nicht stimmte: Sie litt unter starken Schmerzen und Übelkeit. Ihre behandelnden Ärzte rieten zu mehr Geduld, doch auch nach einer Reha, die sie acht Monate später begann, trat keine Besserung ein. Im Gegenteil: Je länger der Eingriff hinter der sonst so lebensfrohen Frau lag, desto schlechter ging es ihr.

„Ich konnte weder längere Zeit stehen noch Treppen steigen oder Auto fahren“, erzählt Erika P. „Schon leichteste Berührungen im Bereich der Narbe fühlten sich an wie Millionen von Nadelstichen. Und wenn ich länger als eine Stunde saß, wurde mir aufgrund der Schmerzen so schlecht, dass ich mich hinlegen musste.“

Auch ihrer Tätigkeit im Krankenhaus konnte sie nicht mehr nachgehen – ein normaler Alltag war undenkbar. Um ihrem Leiden endlich ein Ende zu setzen, suchte Erika P. verschiedene Ärzte auf und wurde von ihrem Orthopäden schließlich ins Marien-Hospital nach Euskirchen überwiesen. Dort bekam sie zunächst eine stationäre Schmerztherapie, die jedoch nicht die gewünschte Besserung erzielte. Daraufhin wurde Neurochirurg Matthias Runge hinzugezogen, der zu einem speziellen Neurostimulator, der sogenannten Spinalganglion-Stimulation, riet.

Innovative Methode

„Tritt trotz verschiedener konservativer Ansätze und Medikamentengabe keine zufriedenstellende Linderung auf, bietet ein Neurostimulator eine gute Option“, erklärt Dr. Runge. Insbesondere bei Beschwerden der unteren Extremitäten, in der Leiste oder in sehr eng umgrenzten Arealen sorgt die Spinalganglion-Stimulation mittels des derzeit einzig zugelassenen Axium-Systems für Besserung. „Hierbei werden die Elektroden, anders als bei herkömmlichen Rückenmark-stimulationen, an die Nervenknoten in der Nähe des Rückenmarks platziert.

Diese werden auch als DRG, dorsal root ganglion, bezeichnet und sind für die Schmerzweiterleitung der betroffenen Areale zum Gehirn verantwortlich“, beschreibt der Experte die Methode. Die Elektrode gibt dort schwache elektrische Impulse an die entsprechenden Nervenknoten ab und hemmt so die Übertragung der Schmerzsignale zum Gehirn. Ein kleines Implantat in der Größe  einer Streichholzschachtel versorgt die Elektroden mit Strom. Anstelle des ursprünglichen Schmerzes verspüren die Betroffenen nun ein sanftes Kribbeln.

Neue Lebensfreude

Erika P. entschied sich für die innovative Behandlungsmethode und bekam den Neurostimulator Anfang Oktober 2014 zunächst testweise und zwei Wochen später schon dauerhaft implantiert, da die 64-Jährige bereits eine deutliche Besserung ihrer Leiden verspürte. „Endlich geht es mir wieder gut und ich kann nach Lust und Laune mit dem Auto fahren, spazieren gehen und auch wieder längere Zeit sitzen, ohne dass mir vor Schmerzen übel wird. Das ist einfach nur wunderbar“, freut sich die heutige Rentnerin.

 

Hinweis:

Diese Patientengeschichte gibt lediglich die Wahrnehmung des mit der Methode behandelten Patienten wieder. Die Ergebnisse können je nach Krankheitsverlauf variieren.

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