LASEK, LASIK, ReLEx® SMILE - Ein Experte erklärt Augenlasermethoden im Vergleich

LASEK, LASIK, ReLEx® SMILE - Ein Experte erklärt Augenlasermethoden im Vergleich

07.07.2015

Aktuelles: LASEK, LASIK, ReLEx® SMILE - Ein Experte erklärt Augenlasermethoden

Quelle: Breyer Kaymak Klabe Augenchirurgie - Laserverfahren: Experte Dr. Breyer

Ganz ohne Frage: Augenlaserkorrekturen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Etwa 139.0001 Patienten ließen sich 2014 in Deutschland ihre Fehlsichtigkeit mittels LASIK beheben. Tendenz steigend. Auch die OP-­Methoden entwickeln sich stetig weiter – sie werden sicherer, schonender und weniger invasiv.

Welche Augenlasermethoden gibt es aktuell, wohin geht der Trend und woher weiß der Patient, welche Methode die beste ist? Dr. med. Detlev Breyer, Facharzt für Augenheilkunde und leitender Operateur der Breyer, Kaymak und Klabe Augenchirurgie in Düsseldorf zieht den Vergleich.

 

Welche unterschiedlichen Arten von Laser-­Eingriffen zur Korrektur von Fehlsichtigkeit werden aktuell angewendet und wie unterscheiden sie sich?

Dr. Breyer: „Patienten können aus sechs Methoden der Augenlaserkorrektur auswählen: der PRK, der LASEK, der EPI-LASIK, der klassischen LASIK, der Femto-LASIK und der neuartigen ReLEx® smile-Methode. Einfach erklärt liegen die Unterschiede in der Art und Weise der Bearbeitung der Hornhaut vor der eigentlichen Laserkorrektur. Die refraktive Augenchirurgie hat hier große Entwicklungen vollzogen. Der derzeit modernste Eingriff ist die ReLEx® smile-­Methode. Sie arbeitet wesentlich weniger invasiv und schmerzfreier als die übrigen Laserverfahren und bietet dem Patienten deshalb immense Vorteile.“

 

Bitte erklären Sie uns in einfachen Worten, wie die Methoden PRK, LASEK und EPI-­‐LASIK funktionieren.

Dr. Breyer: „Die PRK (Photorefraktive Keratektomie) ist das älteste Augenlaserverfahren, also die erste Generation. Es wird seit 1988 angewendet. Hier wird vor dem eigentlichen Lasereinsatz zur Korrektur der Fehlsichtigkeit die oberste Schicht der Hornhaut – das so genannte Epithel – mechanisch entfernt und nicht wiederverwendet.

Durch die so entstehende große Wundfläche, ist die PRK mit starken Schmerzen über mindestens 3 Tage verbunden. Nach der Eröffnung der Hornhaut modelliert der Excimer-­Laser das Gewebe, bis die Fehlsichtigkeit ausgeglichen ist. Nach Abschluss des Lasereinsatzes wird in der Regel zum Schutz des Auges für einige Tage eine weiche Kontaktlinse auf die Wundfläche gesetzt.

Etwa im Laufe eines Monats setzt die Verbesserung der Sehschärfe ein. Die LASEK (Laser Epithelial Keratomileusis) gilt als die Erweiterung der PRK. Der Unterschied: Bei der LASEK wird das Epithel nicht mechanisch entfernt, sondern zunächst mit einer alkoholhaltigen Flüssigkeit angelöst und dann mit einem chirurgischen Instrument zur Seite geschoben.

Nach dem Einsatz des Excimer-­Lasers wird das Epithel wieder über das Auge geschoben und eine spezielle Kontaktlinse zum Schutz des Auges eingesetzt. Die LASEK ist – wenn alles gut läuft – manchmal mit weniger Schmerzen verbunden als die PRK und auch die Sehschärfe kann sich eventuell schneller einstellen.

Die EPI-­LASIK ist der LASEK sehr ähnlich. Auch hier wird die oberste Hornhautschicht – das Epithel – abgelöst. Dies geschieht mit einem speziellen Instrument, dem EPI-­Keratom. Es verfügt über eine relativ stumpfe Klinge, sodass kein tiefer Schnitt in die Hornhaut notwendig ist. Ein wesentlicher Unterschied zur LASEK: Es wird kein Alkohol zur Ablösung des Epithels verwendet.

Er kann Probleme bei der Wundheilung verursachen. Dieses Risiko ist bei der EPI-­LASIK daher ausgeschlossen. Der eigentliche Lasereinsatz gleicht dem der PRK und der LASEK. Im Anschluss an die Laserkorrektur wird das Auge mit einer Kontaktlinse abgedeckt. Die EPI-­LASIK gilt im Vergleich zu PRK und LASEK als schonender. Alle drei Methoden sind mit meist starken Schmerzen verbunden.“

 

Wie funktionieren LASIK und Femto-LASIK?

Dr. Breyer: „Die LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) wird seit 1990 angewendet. Es handelt sich um die zweite Generation der Augenlaserverfahren. Wie auch die PRK und die LASEK ist sie mittlerweile von moderneren und schonenderen Verfahren überholt worden. Der Operateur präpariert zunächst eine Hornhautlamelle – den so genannten Flap – in einem kreisrunden Schnitt um die Iris.

Dazu benutzt er ein Mikrokeratom, ein spezielles chirurgisches Messer. Der Flap wird dann aufgeklappt und der Excimer-­Laser formt die darunter liegende Hornhautschicht zur Korrektur der Fehlsichtigkeit. Anschließend schiebt der Operateur den Flap wieder über das Auge und die Behandlung ist abgeschlossen.

Die Femto-­LASIK gilt im Vergleich zur klassischen LASIK als schonender, präziser und sicherer. Der signifikante Unterschied: Es kommt kein Mikrokeratom oder eine andere chirurgische Klinge zum Einsatz. Die Präparierung des Flaps erfolgt mithilfe des Femtosekundenlasers. Er setzt in einem runden Bogen kleinste Bläschen unter die Hornhaut.

Dadurch kann der Operateur den so erzeugten Flap schonend ablösen und aufklappen. Das zu modellierende Hornhautgewebe liegt nun frei, die eigentliche Augenlaserkorrektur ist der nächste Schritt. Wie bei der klassischen LASIK wird der Flap anschließend wieder über das Auge gelegt, wo er von selbst verheilen soll.

Gegenüber der LASIK bietet die Femto-­LASIK viele Vorteile: Der Femtosekundenlaser präpariert einen präziseren Flap als das manuell durch den Operateur eingesetzte Mikrokeratom. Dadurch ist der Eingriff insgesamt schonender und das Risiko für Komplikationen ist wesentlich geringer. Patienten, die zwischen einer LASIK und einer Femto-­LASIK schwanken, rate ich immer zur letzteren OP-­Methode.

Jedoch besteht bei beiden LASIK-­Methoden ein hohes Risiko für die Entstehung von trockenen Augen. Daher sind beide Eingriffe nicht bei Augentrockenheit oder Kontaktlinsenunverträglichkeit geeignet. Außerdem wächst der Flap nie wieder richtig an, was eine stetige Komplikationsquelle für das Rest des Lebens bedeutet.“

 

Die ReLEx® smile ist das derzeit modernste Augenlaserverfahren. Wie funktioniert diese Methode?

Dr. Breyer: „Die sogenannte ReLEx® smile-Methode – kurz SMILE genannt – ist das aktuell schonendste und sicherste Augenlaserverfahren. ReLEx® smile steht für ,Small Incision Lenticule Extraction‘. Die Methode belegt anschaulich die stetige Weiterentwicklung von Augenlaser-­OPs zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten und gilt als Eingriff der dritten Generation nach PRK, LASEK, LASIK und Femto-­LASIK.

ReLEx® smile arbeitet minimal-­invasiv. Das macht die Methode besonders schonend. Mithilfe des Femtosekundenlasers wird zunächst ein dünnes Hornhautscheibchen – das Lentikel – präpariert. Es liegt im Inneren der Hornhaut und ist nicht mit dem Epithel, der obersten Hornhautschicht zu verwechseln.

Über einen etwa zwei bis drei Millimeter kleinen Schnitt in der obersten Hornhautschicht wird das Lentikel dann durch den Chirurgen entfernt. Die Fehlsichtigkeit ist damit korrigiert. Der Eingriff dauert pro Auge nur wenige Minuten und ist vollkommen schmerzfrei. Häufig erlebt der Patient noch am selben Tag eine spürbare Verbesserung seiner Sehfähigkeit. Zudem muss er sich in seinem Alltag kaum einschränken und darf sogar noch am Tag der OP Sport treiben.“

 

Wo liegen die Vorteile von ReLEx® smile gegenüber den übrigen Methoden?

Dr. Breyer: „Das SMILE-­Verfahren erfordert weder die Ablösung des Epithels wie bei PRK, LASEK und EPI-LASIK noch die Präparierung eines Flaps wie bei LASIK und Femto-­LASIK – dadurch arbeitet diese minimal-invasive Methode sanfter, schonender und sicherer. Zum Vergleich: Die Schnittlänge zur Präparation des Flaps beträgt etwa 20 Millimeter, während der Schnitt zur Entfernung des Lentikels nur ca. zwei bis drei Millimeter lang ist.

Damit ist die Einschnittfläche der SMILE-OP um etwa 85 Prozent geringer als bei LASIK bzw. Femto-­LASIK. Die Hornhaut ist deshalb weitaus weniger Belastungen ausgesetzt. Auch das Risiko für eventuelle Nebenwirkungen fällt im Vergleich zu den anderen Methoden viel geringer aus. Für den Patienten entsteht dadurch der größte Mehrwert.

Es ist zudem bekannt, dass die LASIK und die Femto-LASIK nach dem Eingriff Augentrockenheit verursachen können. Mit ReLEx® smile entsteht dieses Problem nicht. Grund dafür ist, dass eben nur ein minimaler Schnitt in der Hornhaut vorgenommen wird und keine Öffnung über einen Flap stattfindet. Wir können sogar Patienten, die im Vorfeld unter trockenen Augen und Kontaktlinsenunverträglichkeit litten, mit dieser Methode operieren.

Studien von uns und anderen namhaften Wissenschaftlern weltweit belegen, dass die sanfte SMILE-­Methode der LASIK und der Femto-­LASIK in punkto Sicherheit und Stabilität des Auges überlegen ist.2 Das macht sie zur modernsten und sichersten Lasermethode, die es derzeit gibt. Ich sehe in der ReLEx® smile die Zukunft des Augenlaserns.“

 

Quelle Tabelle: Premium Eyes -­ Augenlasern

 

Diese Hinweise ersetzen nicht den Besuch beim Augenarzt.

 

1 Statista 2015.

2 Small incision lenticule extraction (SMILE) versus laser in-­situ keratomileusis (LASIK): study protocol for a randomized, non-­‐inferiority trial. Ang M, Tan D, Mehta JS. Source: Singapore National Eye Centre, Singapore, Trials. 2012 May 31;13:75. doi: 10.1186/1745-6215-­‐13-75. PMID: 22647480 [PubMed - indexed for MEDLINE].

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