Tabuthema Reizdarm: Was hilft im Alltag wirklich?

Tabuthema Reizdarm: Was hilft im Alltag wirklich?

06.02.2024

Für Menschen, die unter einem Reizdarm leiden, gehören Durchfall, Verstopfungen und Bauchschmerzen zu ihrem Alltag. Oft fallen die Beschwerden nur leicht aus, sodass auf eine spezielle Reizdarm-Therapie verzichtet werden kann.

Dennoch stellen die Symptome eines Reizdarms natürlich eine Einschränkung der Lebensqualität dar. Es geht somit vor allem darum, die körperlichen Signale richtig zu deuten, um die Beschwerden möglichst gering zu halten. Äußert sich der Reizdarm jedoch stärker, sollte nach einer spezielleren Behandlung gesucht werden.

 

Diese Behandlungen sind bei Reizdarm zu empfehlen

Zu dem Thema Reizdarm sind zahlreiche Empfehlungen und gut gemeinte Ratschläge im Internet zu finden. Durch wissenschaftliche Studien sind jedoch nur die wenigsten von ihnen belegt. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es nicht die eine Behandlung eines Reizdarms gibt, die mit Sicherheit sämtliche Beschwerden ausmerzt. Dennoch existieren einige Maßnahmen, die wissenschaftlich fundiert sind und schon einigen Betroffenen zumindest kurzfristig helfen konnten.

Zu diesen gehören unter anderem die Anwendung von Probiotika und Pfefferminzöl, die Einnahme von antibiotischen und krampflösenden Medikamenten und auch psychologische Behandlungen. Ebenfalls sollte die körperliche Aktivität im Alltag nicht zu kurz kommen.

 

Was hilft wirklich bei einem Reizdarmsyndrom?

Betroffene sollten also vorrangig auf die Mittel zurückgreifen, bei denen die Wirksamkeit bereits wissenschaftlich nachgewiesen oder zumindest angenommen wird.

Durch Pfefferminzöl soll die Entspannung der Darmmuskulatur gefördert werden. Allerdings können bei der Anwendung leichte Nebenwirkungen in Form von saurem Aufstoßen oder Sodbrennen in Erscheinung treten.

In der natürlichen Darmflora kommen unterschiedliche Bakterien vor, die für eine gesunde Darmfunktion essentiell sind. Beispiele dafür bestehen etwa in den Bifidobakterien und den Laktobazillen. Viele Reizdarm-Betroffene weisen eine veränderte Darmflora auf, sodass Drinks und Joghurts, welche die guten Darmbakterien enthalten, eine Hilfe darstellen können.

Äußert sich der Reizdarm insbesondere in schmerzhaften Bauchkrämpfen, verschreiben Ärzte oft Spasmolytika, also Medikamente, die krampflösend wirken. Auch diese tragen zu der Entspannung der Darmmuskulatur bei und lindern so die Schmerzen. Als besonders hilfreich beschreiben viele Betroffene Otilonium, Pinaverium, Cimetropium und Butylscopolamin. Letzteres ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich.

Falls der Reizdarm überwiegend Durchfall und Verstopfungen auslöst, ist es oft sinnvoll, diese Symptome gezielt zu behandeln. Von Medikamenten, die gegen Verstopfung und Durchfall wirken, geht jedoch der Nachteil aus, dass diese nur ein Problem beheben - und oft weitere auslösen. Zu starke Mittel beseitigen so beispielsweise den Durchfall, führen jedoch zu Verstopfungen.

Bei Durchfall oder Blähungen durch den Reizdarm können auch Antibiotika genutzt werden, beispielsweise Rifaximin, welches recht gut erforscht ist. Ärzte verschreiben dies ihren Reizdarm-Patienten im Rahmen eines Off-Label-Uses.

 

Die richtige Ernährung bei Reizdarm

Das Reizdarmsyndrom wird jedoch auch immer wieder mit bestimmten Lebensmitteln verknüpft - vor allem mit solchen, die fermentierbare Kohlenhydrate enthalten. Ein anderer Begriff für diese besteht in FODMAP.

Sie stecken in zahlreichen Lebensmitteln, etwa in Form von Süßstoffen, Stärke, Milchzucker und Fruchtzucker.

Es wird angenommen, dass der Verzehr von FODMAPs dazu führt, dass Durchfall dadurch begünstigt wird, dass es zu Wasseransammlungen im Darm kommt. Die Fermentierung, also die Gärungsprozesse, sorgen dafür, dass sich im Darm mehr Luft bildet. Die Folge davon besteht in Blähungen. Die Ernährung nimmt zudem Einfluss auf die Zusammensetzung der Bakterien im Darm.

Somit wird Betroffenen von Reizdarm oft die sogenannte FODMAP-Diät empfohlen. Diese schließt alle Lebensmittel aus, die Zucker enthalten. Allerdings darf die Gefahr einer Mangelernährung bei dieser Diät nicht unterschätzt werden, da sie oft mit einer unzureichenden Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen einhergeht. Im Alltag scheitern viele auch schlichtweg an dem strikten Einhalten der strengen Diät.

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