Hornhautverkrümmung – was dahinter steckt - Licht trifft nicht gebündelt auf die Netzhaut

Hornhautverkrümmung – was dahinter steckt - Licht trifft nicht gebündelt auf die Netzhaut

11.03.2015

Ratgeber: Hornhautverkrümmung – was dahinter steckt

Bildquelle VSDAR Artemis Kliniken Untersuchung der Augen

85 Prozent aller Informationen aus der Umwelt nimmt der Mensch über die Augen auf. Ist die Sehkraft durch eine Fehlsichtigkeit oder Erkrankung eingeschränkt, beeinträchtigt das die Lebensqualität. Zu den häufigsten Fehlsichtigkeiten gehört die Hornhautverkrümmung, in der Fachsprache auch als Astigmatismus bezeichnet. Wer darunter leidet, sieht seine Umgebung ohne Sehhilfen verzerrt. Im Gegensatz  zu Kurz- oder Weitsichtigkeiten ist die Ursache aber nicht eine Verformung des Augapfels, sondern eine der Hornhaut. Möglichkeiten der Korrektur sind Brillen, Kontaktlinsen oder auch operative Eingriffe. Die Anpassung der Sehhilfen erfordert jedoch einiges Know-how.

Wer normal sieht, bei dem bündelt ein komplizierter anatomischer Aufbau des Auges aus Hornhaut, Linse und Glaskörper einfallendes Licht auf einem scharfen Punkt auf der Netzhaut. „Bei Patienten mit Hornhautverkrümmung weist die Hornhaut eher die Form eines Eies als eines Balles auf“, beschreibt Dr. Kaweh Schayan-Araghi, Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Augenärzte und medizinischer Leiter der Artemis Augenklinik in Frankfurt. „Dadurch wird das Licht nicht mehr gleichmäßig gebrochen und nur stabförmig auf der Netzhaut abgebildet.“ Man bezeichnet diese Form der Fehlsichtigkeit daher auch als Stabsichtigkeit. Hornhautverkrümmungen bis zu 0,5 Dioptrien gelten als normal. Es handelt sich lediglich um eine kleine physiologische Abweichung von einer Idealform.

Um einen Astigmatismus zu behandeln, müssen Sehhilfen dafür sorgen, dass Lichtstrahlen, die auf das Auge treffen, an einem Punkt auf der Netzhaut gebündelt werden. Dazu reichen bei leichten Fällen häufig normale Brillen und formstabile Kontaktlinsen aus. Bei stärker ausgeprägten Formen werden spezielle zylindrisch gewölbte Sehhilfen erforderlich. Stärkere Hornhautverkrümmungen lassen sich auch operativ mit zylindrischen Kunstlinsen behandeln. Diese sogenannten torischen Artiflex-Linsen oder torischen ICL-Linsen funktionieren wie eine Kontaktlinse – nur sitzen sie fest hinter der Hornhaut. Diese Linsen weisen im Prinzip den gleichen Grad der Verzerrung auf wie die Hornhautverkrümmung, werden aber gedreht (torisch) implantiert.

Dadurch hebt sich die Verzerrung auf. Patienten sehen dann ein klares Bild. „Damit die Linse die Verkrümmung exakt behebt, muss der Augenchirurg im Vorfeld genau den Hornhautfehler vermessen. Bei der Operation spielt wiederum die Fähigkeit des Operateurs eine bedeutende Rolle, die speziell angefertigte Linse so zu drehen und zu befestigen, dass er die Hornhautverkrümmung exakt ausgleicht“, erklärt Dr. Schayan-Araghi den OP-Ablauf. „Bei leichten Formen kann auch mit Hilfe eines Lasers operiert werden.“ Dabei tragen Augenchirurgen vorsichtig die Areale der Hornhaut ab, die sich übermäßig krümmen, sodass die Oberfläche wieder gleichmäßiger geformt ist. Das LASIK-Verfahren eignet sich für Betroffene bis 5 Dioptrien.

Welche Methode sich im Einzelfall am besten eignet und welche Vor- und Nachteile es gibt, müssen Patient und Arzt in einem ausführlichen Gespräch mit umfassenden Voruntersuchungen klären.

Weitere Informationen unter www.artemisklinik.de.

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