Grauer Star – und nun?

Grauer Star – und nun?

26.11.2014

Zu Beginn helfen Brillenanpassungen, später Operationen

Wenn das Auge altert, lässt auch die Sehkraft nach. Während die Alterssichtigkeit ab dem 45. Lebensjahr eintritt, leidet ab dem 50. Lebensjahr etwa jeder zweite unter leichten Eintrübungen in der Linse. Ab Mitte 60 sind sogar 90 Prozent betroffen. Diese Eintrübungen führen zum Grauen Star, eine typische Alterserkrankung die mit Schleiersehen, Kontrastverlust, verringerter Hell-Dunkel-Anpassung, Einschränkung im räumlichen Sehen, und Veränderungen der Sehschärfe einhergehen. Zu Beginn der Erkrankung empfehlen Augenärzte das Tragen von Brillen, im weiteren Verlauf hilft oft nur noch eine Operation.

„Linsentrübungen kann nach heutigem Kenntnisstand nicht vorgebeugt werden“, erklärt  Dr. Kaweh Schayan-Araghi, Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Augenärzte und medizinischer Leiter der Artemis Augenklinik in Frankfurt. „Der Graue Star ist eine ganz natürliche Entwicklung.“ Auch gibt es keine gesicherte medikamentöse Therapie zur Rückbildung der Linsentrübungen. Um eine Verbesserung der Sehkraft zu erreichen, hilft zu Beginn des Grauen Stars manchmal das Anpassen der Brille. Manche Patienten beschreiben auch, dass sie im Anfangsstadium ohne Brille besser sehen können als mit.

„Wer sich so seinen täglichen Aufgaben gut gewachsen fühlt und wen die etwas schlechtere Sicht nicht beeinträchtigt, kann so oft einige Jahre mit dem Grauen Star gut leben“, verdeutlich Dr. Schayan-Araghi. Ein Hinweis darauf, dass operiert werden muss, ist zum Beispiel die Zunahme der Blendempfindlichkeit beim Autofahren. Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass künftig weitere Einschränkungen auf den Patienten zukommen. Für Menschen die aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder die besondere beruflichen Anforderungen haben, kann eine Operation auch früher notwendig werden.

Hierzulande wurden derartige Operationen bereits im Mittelalter durchgeführt. Heute sind sie die häufigsten chirurgische Eingriffe und gehören zu den sichersten Operationen. Wenn neben dem Grauen Star keine anderen Erkrankungen am Auge vorliegen, führt der Eingriff so gut wie immer zum Erfolg. Zudem belastet er den Patienten kaum und ist meist schmerzlos. Bei der Staroperation wird die trübe Linse aus dem Auge operativ entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Erkrankten stehen mehrere Linsen-Modelle zur Wahl: Während herkömmliche, so genannte Monofokallinsen, nur den Grauen Star beheben, korrigieren sogenannte Multifokallinsen oder torische Linsen auch andere Fehlsichtigkeiten.

„Katarakt-Patienten, denen ihre Sehhilfe lästig ist und die sich nach einem Leben ohne Brille sehnen, sollten sich lieber früher als später operieren lassen“, empfiehlt Dr. Schayan-Araghi. „Eine Operation ist früher oder später ohnehin nötig.“ Handelt es sich bei dem Linsenaustausch um herkömmliche Linsen, tragen gesetzliche Krankenkassen die Kosten. Möchten Fehlsichtige neben der Behebung des Grauen Stars noch sämtliche Sehschwächen korrigieren, implantieren Augenärzte Multifokallinsen. Hier übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kosten.

Weitere Informationen unter www.artemisklinik.de.

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